Die Manfred Degen Kolumne
…voll auf Drogen #05/2025

Amerikanische Medien berichteten, dass viele Kläranlagen im schönsten Land der Welt noch nicht auf das moderne Leben ausgerichtet sind. So kann es passieren, dass Chrystal Meth direkt vom Verbrau-cher durch die Toiletten über die Kläran-lagen bei den Tieren Floridas landet. Na, das wird ein Spaß: Alligatoren, durch die Drogen in ihren Gewässern high und total gut drauf, tänzeln bald durch die Städte des Karibik-Staates. Die Bürger werden über Twitter aufgefordert, „…Drogen und ver-schreibungspflichtige Medikamente auf die Reviere zu bringen…“
Hmm – auf die Reviere – man mag diesen Gedanken ja gar nicht zuende denken.
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Der Schriftsteller Max Goldt schreibt, dass, wenn die Männer in Deutschland einen so reduzierten Fleischverzehr wie die Frau-en hätten, bald eine Fläche von der Größe Schleswig-Holsteins rinder- und schweine-frei wären. Das hat mich geschockt, denn normalerweise wird ja das Saarland(!) im-mer als Negativ-Größenvergleich herange-zogen. Die Summe aller Spargelfelder oder die Fläche aller Parkplätze vor Swinger-clubs in Deutschland entspricht zum Bei-spiel der Größe des Saarlandes. Oder: Alle Teilnehmer von Christopher-Street-Day-Paraden in Europa entsprechen – nebenein-ander gelegt – der Flächenausdehnung des Saarlandes. Sowas steht doch täglich in den Zeitungen. Und jetzt wir! Im Land zwischen den Meeren muht – statistisch – bald keine Kuh und grunzt kein Schwein mehr, wenn wir Männer immer weniger Kutteln oder Koteletts verspeisen.
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Die „Süddeutsche“ beschäftigte sich mit dem „Paris-Syndrom“, eine Erscheinung, unter der überwiegend japanische Tou-risten leiden. Jahrelang haben sie sich auf ihren Besuch in der „Hauptstadt der Liebe“ gefreut – und dann sind sie da – keine Ame-lie, keine Edith Piaf – nur Hütchenspieler, Straßenverkäufer – es riecht unangenehm und dann die vielen unhöflichen Franzosen, die kein Japanisch verstehen. Viele brechen zusammen, japsen(!) nach Luft oder schlie-ßen sich in ihrem Hotelzimmer ein und be-haupten, verstrahlt zu werden. Sie werden dann liegend zurückgeflogen in das Land der aufgehenden Sonne.
Ich kenne das von Sylt. Wir haben auch vie-le Gäste, die verstrahlt sind. Aber die wer-den nicht nach Hause geflogen. Nein, sie bleiben hier. Für immer! Und werden Sylter – sie werden wir.
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Was passiert eigentlich mit Olaf Scholz, jetzt, wo er das Kanzleramt an Fiete Merz übergeben hat? Darf er weiterhin im Su-permarkt die Express-Kasse nutzen, auch wenn weniger als acht Teile über‘s Band rumpeln? Muss er seine Dienstwaffe wieder abgeben? Bekommt er dafür einen Elektro-Schocker? Wird er womöglich den Wehrdienst nachholen? So aus Solidarität? Als Panzergrenadier vielleicht? Der olivgrüne Doppelwumms? Wäre ich Russe, wäre ich dadurch sicher mächtig abgeschreckt. Muss Olaf Scholz den Aufzug-Spezial-schlüssel wieder abgeben, mit dem er im Willi-Brandt-Haus immer ohne Stopp in den achten Stock hochschießen konnte? Muss er jetzt das Treppenhaus nehmen? Vorteil: Er begegnet Saskia Esken nicht mehr so häufig.
Wenn er jetzt wieder selber Autofahren muss, legt er sich dann – wegen des bes-seren Rundblicks – ein Kissen unter? Darf er das Kissen aus dem Kanzleramt mitneh-men, das er immer genutzt hat, wenn er mit Fiete Merz verhandelt hat – auf Augenhö-he…? Oder holt er sich eins aus dem Dä-nischen Bettenlager – die gibt‘s da gerade günstig.
Geschrieben von: Manfred Degen / veröffentlicht am: 02.04.2025