Lehrlinge restaurieren alte Inselbahnachsen

Neuer Glanz am Bahnhof

Foto: DeinSylt/msi

Sylt. Ein Stück Sylter Geschichte erstrahlt in neuem Glanz: Zwei Lehrlinge der Sylter Verkehrsgesellschaft haben die alten Achsen der Inselbahn restauriert. Lasse Harksen und Elina Faierson, beide in Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker, nutzten jede freie Minute, um das historische Material vom Rost zu befreien und sorgfältig aufzuarbeiten.

Die Inselbahn prägte von 1888 bis 1970 das Bild der Insel. Sie verband den Norden mit dem Süden und war über Jahrzehnte ein wichtiges Verkehrsmittel. Nach ihrer Stilllegung übernahm 1971 die SVG den Linienverkehr auf Sylt. Damit begann ein neues Kapitel, das die Erinnerung an die Bahn jedoch nie verdrängte.

Die Idee, die alten Achsen zu restaurieren, geht auf Andreas Voss zurück, der sich über viele Jahre im Ortsbeirat der Gemeinde Sylt engagierte. Gemeinsam mit Ortsbeiratsvorsitzendem Kay Abeling und Eberhard Eberle vom Verschönerungsausschuss des Fremdenverkehrsvereins wurde der Gedanke wieder aufgenommen und in enger Zusammenarbeit mit SVG-Geschäftsführer Sven Paulsen in die Tat umgesetzt.

Paulsen selbst hat bereits einen bedeutenden Beitrag zur Bewahrung der Inselbahngeschichte geleistet. Er rettete vor einigen Jahren einen der Triebwagen aus dem Hannoverschen Straßenbahnmuseum. Die Selfkantbahn in Aachen arbeitet bis heute an dessen Restaurierung. Bisher sind für dieses Projekt rund 220.000 Euro aufgewendet worden, darunter 100.000 Euro aus privater Spende von Paulsen. Um die Arbeiten vollständig abzuschließen, fehlen noch 80.000 Euro, die durch weitere Spenden gesammelt werden sollen.

Geplant ist, den restaurierten Triebwagen künftig in der Saison auf dem Bahnhofsvorplatz in Westerland aufzustellen. Damit würde die Insel ein bedeutendes Zeugnis ihrer Verkehrsgeschichte zurückgewinnen. Der Einsatz der Auszubildenden für die Achsen, die Unterstützung der lokalen Gremien und die Förderung durch die SVG sind ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie viel mit Engagement und Zusammenhalt für die Bewahrung des kulturellen Erbes erreicht werden kann.

Geschrieben von: Redaktion / veröffentlicht am: 13.09.2025