TSV Westerland Herren verschenken Sieg in letzter Sekunde
Herzschlagfinale, das schmerzt
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Alex Lenz
Sylt. Es war ein Handball-Thriller, der die 121 frenetischen Zuschauer in unserer Halle an den Rand des Wahnsinns trieb – doch mit einem brutal bitteren Ende. Die Männer des TSV Westerland mussten sich nach einem leidenschaftlichen Kampf der HSG Fockbek/Nübbel/Alt Duvenstedt mit 22:24 geschlagen geben. Trotz einer phasenweise brillanten Vorstellung und einer verdienten Halbzeitführung blieben die erhofften Punkte nicht auf unserer Insel.
Dabei startete der TSV mit einem Vollgas-Tempo, das alles nach Plan laufen ließ. Von der ersten Minute an bestimmten die Insel-Handballer das intensive Duell. Angeführt vom überragenden Duo Johannes Biallas und Ardian Canaj – die an diesem Abend sensationelle 16 der 22 Tore erzielen sollten – erspielten wir uns schnell einen komfortablen Vorsprung. Über ein schnelles 7:3 (14. Minute) zeigten wir, wer Herr im Hause ist. Selbst eine ungewöhnliche siebenminütige Torflaute beider Teams konnte unsere Jungs nicht aus der Konzentration bringen. Mit einer soliden 13:11-Führung ging es verdient in die Pause.
Auch nach dem Wiederanpfiff schien der TSV die Kontrolle zu behalten. Biallas und Canaj zogen das Tempo sofort wieder an und bauten den Vorsprung auf 16:12 (34. Minute) aus. Doch die Gäste aus Fockbek bewiesen enorme Moral und robbten sich in einer hektischen, von harten Zweikämpfen geprägten Phase Tor um Tor heran. Ab der 42. Minute wurde das Spiel zu einem Nervenkrieg. Fockbek glich zwar immer wieder aus (17:17, 20:20), doch unsere Jungs kämpften mit unglaublicher Leidenschaft dagegen.
Die dramatische Schlussphase riss uns allen den Boden unter den Füßen weg. Beim Stand von 20:21 (54. Minute) lagen die Gäste erstmals seit der Anfangsphase wieder vorn. Der TSV mobilisierte die letzten Kräfte: Canaj traf per Siebenmeter zum 21:23, direkt gefolgt vom Anschlusstreffer zum 22:23 durch Biallas (59. Minute) – die Halle tobte!
Das Ende war an Bitterkeit kaum zu überbieten: Nur 47 Sekunden vor Ultimo wurde mit Ardian Canaj unser wichtigster Akteur disqualifiziert. In Überzahl nutzte Fockbek die Chance eiskalt und bekam neun Sekunden vor dem Abpfiff den finalen Siebenmeter zugesprochen, den Laurin Reese zum 22:24-Endstand verwandelte.
Trotz einer herausragenden Leistung der gesamten Mannschaft, insbesondere unserer Top-Torschützen, stehen wir am Ende mit leeren Händen da. Diese Niederlage schmerzt tief, aber der gezeigte Kampfgeist gibt uns Mut. Wir müssen nun die Wunden lecken und am 8. November um 18:30 Uhr beweisen, dass wir solche Krimis in unserer Halle gegen die HSG Eider Harde auch für uns entscheiden können.
Geschrieben von: Alex Lenz / veröffentlicht am: 19.10.2025











