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Mehr als Pflanzkübel

Ein Signal für den Aufbruch auf Sylt

Foto: SU

Sylt. Die Diskussion um die von den Sylter Unternehmern angebotene Pflanzkübel-Spende hat eine neue Wendung genommen. In einer Stellungnahme betonen die Unternehmer, dass es ihnen nicht um ein Prestigeprojekt gehe, sondern um ein sichtbares Signal: Auch kurzfristig könnten private Initiativen etwas zur Verschönerung und Attraktivität der Insel beitragen.

Die teils scharf geführten Diskussionen in der Gemeindevertretung verdeutlichen nach Ansicht der Unternehmer jedoch eine Schieflage in der öffentlichen Wahrnehmung. Denn im Kern gehe es nicht um die Frage einzelner Pflanzkübel, sondern um die grundsätzliche Ausrichtung der Insel im Wettbewerb mit anderen Destinationen.

Das von der Gemeinde erarbeitete Ortsentwicklungskonzept werde als wichtiger Schritt anerkannt, brauche jedoch erfahrungsgemäß mindestens ein bis zwei Jahre bis zur Umsetzung.. Zeit, die Sylt nach Auffassung der Unternehmer nicht habe – zumal die Haushaltslage enger werde und andere Urlaubsorte gleichzeitig weiter in ihre Infrastruktur investierten. Gut ist es, dass mit Abschluss des Konzeptes dann zumindest die Förderungen zeitnah beantragt werden können, sofern diese dann verfügbar wären.

Im Mittelpunkt steht die Zukunftsfähigkeit der Insel – sowohl als attraktives Urlaubsziel als auch als lebenswerter Ort für die Sylter Bevölkerung.
Dafür seien langfristige Strategien notwendig, ebenso wie kurzfristige Maßnahmen, die unmittelbar Wirkung zeigen. Nur durch ein Zusammenspiel beider Ansätze könne Sylt beweisen, dass es nicht stehenbleibe, sondern bereit sei, sich weiterzuentwickeln.

Pressemitteilung: Sylter Unternehmer e.V.

Pflanzkübel werden fehlen

Sylt. Kein gutes Signal an die Sylter Wirtschaft.Kommt die Gemeinde Sylt so wieder auf einen grünen Zweig?

Nicht mehr nur die Sylter Unternehmer und die Spatzen pfeifen es von den Dächern. Auch der Wirtschafts- und Tourismusminister Claus Ruhe Madsen höchstpersönlich hat auf seinem Sylt-Besuch sein Erstaunen über den „abgerockten“ und veralteten Zustand großer Teile der Insel nicht mehr zurückhalten können (Vgl. Sylter Rundschau vom 01.08.25). Was braucht es noch damit die Inselführung die Dringlichkeit zum Handeln erkennt?
Die Unternehmerschaft bedauert die Entscheidung der Gemeinde Sylt, die Schenkung der Pflanzkübel nicht anzunehmen, ausdrücklich. Man muss sich fragen, welches Konzept die Gemeindevertreter und der ISTS für Wirtschaft und den Tourismus verfolgen. In Anbetracht der sich dramatisch zuspitzenden Haushaltslage, eines erneuten Gästerückgangs (bei gleichzeitigem Gästerekord in Schleswig-Holstein) und der immer lauter werdenden Kritik am Erscheinungsbild der öffentlichen und vor allem der touristischen Infrastruktur ist es höchste Zeit zu handeln.
Wir werden zu diesem Themenkomplex zeitnah zu einem Pressegespräch einladen.

Nachdem die Gemeinde die Schenkung des Vereins der Sylter Unternehmer in Höhe von 86.000 Euro (hunderte ehrenamtliche Arbeitsstunden der Vereinsmitglieder nicht mitgerechnet) nicht angenommen hat, werden wir die Pflanzkübel Ende August mit Ablauf der Aufstellgenehmigung aus der Innenstadt entfernen und in Abstimmung mit den Spendern an andere Gemeinden auf Sylt und dem nahen Festland verschenken oder an Spenderunternehmen übereignen.
Das Gegenangebot der Gemeinde, die Kübel ohne jede Verpflichtung hinsichtlich Pflege, Bepflanzung und saisonaler Schmückung als bedingungsloses Geschenk anzunehmen, können wir nicht annehmen. Zu groß ist die berechtigte Sorge, dass die Kübel wie weite Teile des Gemeindegebietes nicht angemessen gepflegt werden und am Ende des Tages aus der Innenstadt verschwinden werden.
Eine Pflege auf freiwilliger Basis oder die Übernahme von Patenschaften ist organisatorisch nicht abzubilden und dürfte am Ende des Tages nicht dem Anspruch einer Premiumdestination wie Sylt gerecht werden.
Uns geht es in aller erster Linie um die Sache. Zu einer Anmerkung sehen wir uns jedoch veranlasst, zumal dies symptomatisch für die Haltung einiger Gemeindepolitiker zum Thema Wirtschaft und Tourismus ist: solange in einer öffentlichen Gemeindevertretersitzung unwidersprochen eine Schenkung aus privatwirtschaftlicher Initiative durch einen Gemeindevertreter der SPD mit Mülltonnen verglichen werden darf, darf man konstatieren, dass die Haltung der Gemeinde Sylt zur Wirtschaftspolitik auf dem Holzweg ist. Die Folgen dieser Haltung und Handlungen bleiben nicht ohne Folgen für die Haushaltslage der Gemeinde.
Wir danken den Spendern und Unterstützern in Politik und Bevölkerung und bedauern, dass wir trotz großem Engagement keine dauerhafte Bereicherung für die Innenstadt erreichen konnten.


Geschrieben von: Redaktion / veröffentlicht am: 06.08.2025
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