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Am Freitag ist Weltherztag

Wie funktioniert ein Defi?

Foto: Heiko Wiegand Unsere Mitarbeiterin Wybke Wiegand (l.) lässt sich von Carmen Kloth erklären, wie man einen Defibrillator bedient.

Insel Sylt.(hwi) Am vergangenen Freitag fand, wie in jedem Jahr, der Weltherztag statt. Für die Redaktion der Sylter Zeitung war dies Grund genug, uns einmal die Frage zu stellen, wo eigentlich auf der Insel sogenannte Defibrillatoren aushängen, mit deren Gebrauch auch durch medizinische Laien die Chancen für eine erfolgreiche Herz-Lungen-Wiederbelebung verbessert werden. Und wie setzt man einen Defibrillator genau ein, um Leben zu retten?
Die Frage nach dem „Wie?“ hat uns Carmen Kloth beantwortet. Sie war bereit, mit einem Defibrillator in den Verlag zu kommen und uns zu demonstrieren, wie ein Defi genau funktioniert.
Carmen Kloth ist Vorstandsmitglied im DRK Sylt, ausgebildete Rettungssanitäterin und bildet auf der Insel seit Jahren in Erster Hilfe aus.

Wie nun, liebe Frau Kloth, benutzt man einen solchen Defi, mit dessen Gebrauch Menschen in akuten Notfällen schnell geholfen werden kann, bis der Notarztwagen da ist?
„Wenn keine Atmung vorhanden ist, müssen wir von außen arbeiten, also mit einer Herz-Druck-Massage beginnen. Unterstützend kommt es dann zum Einsatz eines Defibrillators. Dadurch wird das Herz kurzzeitig auf Null gesetzt, damit es wieder anfangen kann zu schlagen. Ein Defibrillator ist durch seine Bau- und Funktionsweise besonders für Laienhelfer geeignet. Hierbei erkennen die Geräte ohne Zutun der Ersthelfer, ob eine Schockgabe nötig und sinnvoll ist. Damit wird eine Fehlbedienung verhindert“, erläutert Carmen Kloth bei der Demonstration im Verlag. Je nach Bauweise wird entweder automatisch oder auf Knopfdruck („halbautomatisch“) ein Schock abgegeben. „Die Energie, die beim Schock abgegeben wird, wird ebenfalls durch den Defibrillator bestimmt. So müssen Ersthelfer lediglich auf die meist akustischen Anweisungen achten, wie zum Beispiel das weitere Durchführen der Herz-Lungen-Wiederbelebung.“
Wichtig ist für Ersthelfer vor allem, dass sie sich trauen zu helfen und davor keine Angst haben. Denn die Bedienung ist kinderleicht. Die einzelnen Schritte für unsere Leserinnen und Leser im Überblick:

• 1. Notruf: Als Erstes muss unbedingt der Notruf gewählt werden (112). Dabei bitte seinen Namen angeben, die Situation schildern und auf Rückfragen warten. Während der Rettungsdienst untrwegs ist, wird mit der Wiederbelebung begonnen.
• Den Patienten positionieren: Die bewusstlose Person flach auf den Rücken legen und den Oberkörper von Kleidung und BH sowie Schmuck befreien. Wenn die Brustbehaarung sehr stark ist, sollte der Patient rasiert werden, damit der Defibrillator korrekt funktionieren kann. Das benötigte Zubehör liegt meistens bei.
• Den Defibrillator anschalten: In der Regel ist die Taste zum Einschalten des Geräts grün oder mit An/Aus bzw. On/Off gekennzeichnet Sobald der Defibrillator eingeschaltet ist, gibt er akustisch deutlich hörbare Anweisungen, denen der Helfer ganz einfach folgen kann.
• Elektroden anbringen: Auf den Elektroden finden die Helfer Abbildungen, die anzeigen, wo sie genau platziert werden sollen. Die nackte Haut sollte trocken sein, damit die Elektroden gut haften.
• Schock auslösen: Wenn die Elektroden auf dem Brustkorb kleben, führt der Defibrillator selbstständig eine Analyse des Herzrhythmus durch. Deshalb darf der Patient jetzt nicht berührt werden, sonst werden die Ergebnisse verfälscht. Die Analyse des Herzrhythmus hilft dem Gerät festzustellen, ob ein Elektroschock erforderlich ist. Abhängig davon, ob es sich um einen voll- oder halbautomatischen Defi handelt, wird der Elektroschock entweder automatisch ausgelöst oder der Helfer wird aufgefordert, die Schock-Taste zu drücken.
• Mit Wiederbelebung fortfahren: Wenn der Stromstoß an den Patienten abgegeben wurde, muss mit der Herz-Druck-Massage fortgefahren werden, bis der Patient wieder atmet und das Herz wieder schlägt, oder bis der Rettungsdienst übernimmt. Die Elektrode sollte weiter auf dem Patienten kleben, während die Reanimation weiter durchgeführt wird. Dadurch kann das Gerät eine erneute Analyse durchführen und gegebenenfalls weitere Schocks abgeben.


Geschrieben von: Heiko Wiegand / veröffentlicht am: 26.09.2023
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