Unternehmer Öger Akgün engagiert sich
Unterstützung für den Multipark
Foto: Peter Marnitz Skateboarding Sylt Vorsitzender Gernot Westendorf (li.) freut sich über die Unterstützung des Sylter Unternehmers Öger Akgün für das Multipark-Projekt.Westerland. Noch müssen sich Skater oder BMX-Freunde oft mit vielen anderen Verkehrsteilnehmern die wenigen Flächen teilen, die für ihren Sport geeignet sind. Noch immer ist der Multipark, der einmal vielen Sportarten eine geeignete Heimat bieten soll, ein „Spielfeld“ für Architekten, Baubehörden und Verwaltungsjuristen.
Bereits seit einem Jahr wird an der Baugenehmigung gearbeitet, und noch ist kein Ende in Sicht. Für einen agilen Sylter wie Öger Akgün, der Stillstand als Rückschritt empfindet, ist es viel zu ruhig um den Multipark geworden, geht es viel zu langsam voran. Der Multi-Unternehmer hat sich jetzt mit einem ersten Schritt für das Projekt engagiert und spontan das Crowdfunding-Projekt, das eine finanzielle Basis des künftigen Multiparks sicherstellt, mit einer Spende unterstützt.
Öger Akgün hat den Skatern versprochen, den ersten Wettbewerb auf der neuen Anlage mit namhaften Preisgeldern auszustatten. Seitdem vor rund 50 Jahren Sylter Surfer mit ersten „Rollbrettern“ Wellenreiten zum Trockensport entwickelten, geistert der Gedanke einer eigenen Sportfläche durch die Köpfe. Im Winter 2016/17 entwickelten Skate-Enthusiasten, die sich später zu Skateboarding Sylt e.V. zusammenschlossen, die Idee des Multiparks für das Sylt-Stadion. Als die Gemeindevertretung 2019 einstimmig den Bau beschloss, waren nicht nur Skater Feuer und Flamme für die Idee, die schließlich im April 2020 als Bauantrag auf den Behördenweg geschickt wurde. Seitdem ist es nach außen hin allerdings still geworden um das Projekt.
Da freut es Gernot Westendorf als Vorsitzender von Skateboarding Sylt, wenn ein bekannter Unternehmer wie Öger Akgün für das Projekt Flagge zeigt: „Wir brauchen solche Unterstützer, die sich nicht nur an dem Crowdfunding-Projekt beteiligen, sondern auch für den Multipark ihr Gesicht zeigen.“
Mit dem Crowdfunding engagieren sich die Sylter Bank und die Energieversorgung Sylt (EVS) für den Multipark. Ziel ist es, das Projekt mit 150.000 Euro mitzufinanzieren. Bis zu einer Gesamtspendensumme von 50.000 Euro legen die EVS und die Sylter Bank zu jedem gespendeten Euro noch einen Euro dazu. (Nähere Informationen dazu: www.fuer-unsere-region.de/sh/sylter-bank/projekt/rollflaeche-im-multipark-sylt).
Dass man nichts mehr von Fortschritten hört, heißt nicht, dass nicht engagiert für das Projekt gekämpft wird. Seit 2019 hat sich die Projektgruppe Multipark inzwischen 13-mal getroffen, seit Einreichung des Bauantrages glühen die Drähte zwischen der Genehmigungsbehörde in Husum und der Sylter Verwaltung, um den Bauantrag so „gerichtsfest“ wie möglich zu gestalten. Aufgrund der möglichen Auswirkungen des Vorhabens auf die Nachbarschaft musste der Kreis im Rahmen des Bauantragsverfahrens eine Beteiligung der Nachbarschaft durchführen. Die Nachbarschaft hat ihr Recht genutzt, eine Stellungnahme abzugeben und sich dafür Rechtsbeistand eingeholt. Infolge der Ausführungen der Nachbarschaft hat der Kreis weitere Unterlagen nachgefordert und auch das für Emissionsfragen zuständige Landesamt eingebunden.
Aber für Bürgermeister Nikolas Häckel, der nicht nur „von Amts wegen“ das Multipark-Projekt unterstützt, hat die lange Bearbeitungsdauer des Bauantrages seine Vorteile: „Je detaillierter zum Beispiel die Daten der Lärmgutachten sind, desto besser sind unsere Chancen bei möglichen Prozessen.“
Es sind nicht nur die Skater, die der Umwandlung des Sylt-Stadions in einen Multipark entgegenfiebern. Es ist ja nur ein kleiner Teil der Anlage für sie vorgesehen. Der Gesamtplan sieht vor, dass weiterhin ein umfassendes Leichtathletikangebot vorhanden bleibt. Dazu sollen die Laufbahnen und Sprunganlagen neu erstellt werden. Vorgesehen sind auch ein Basketball-Court, zwei Beach-Volleyball-Felder, ein Fußballfeld, zwei kleinere Multifunktionsfelder sowie Boulebahnen.
Optimisten hoffen, dass im kommenden Jahr mit den Bauarbeiten begonnen werden kann, für Öger Akgün, selbst Vater zweier Kinder, führt kein Weg am Multipark vorbei: „Das sind wir den jungen Menschen hier auf der Insel schuldig.“
/ veröffentlicht am: 12.05.2021