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KLM übergibt dieses Jahr 64 Wohneinheiten

Unter schwierigen Umständen

Foto: Heiko Wiegand KLM-Chef Marcus Kopplin diese Woche auf der Baustelle am Westhedig. Dort werden aktuell drei Gebäude à zehn Wohnungen gebaut.

Gemeinde Sylt. Die Haushaltssperre für die Gemeinde Sylt frisst sich mehr und mehr in die Infrastruktur der Gemeinde. Mit wenigen Tagen Ausnahme zum Ende des Jahres 2020 dürfen bereits im dritten Jahr faktisch keine im Gemeindehaushalt vorgesehene Ausgaben mehr getätigt werden (wir berichteten ausführlich). Manche Straße auf der Insel avanciert zur realen Gefahr für die eigenen Stoßdämpfer – glücklich der, der auf Robustes aus der Abteilung Geländewagen zurückgreifen kann.

Und auch das sensible Thema Wohnungsbau gerät durch die Haushaltssperre in Mitleidenschaft, bestätigte jetzt KLM-Chef Marcus Kopplin auf Anfrage unserer Zeitung. Straßenbaumaßnahmen beispielsweise, mit denen die neuen Wohnhäuser des Kommunalen Liegenschafts-Managements an die Infrastruktur der Gemeinde angeschlossen werden sollen, können wegen der Haushaltssperre aktuell nicht beauftragt werden, „von den längeren Bauzeiten, unabhängig von der Haushaltssperre, ganz abgesehen, weil das Baumaterial nicht mehr pünktlich eintrifft oder auf dem Markt gar nicht mehr verfügbar ist“, sagte Marcus Kopplin. Auch der Fachkräftemangel wirke sich mehr und mehr auf die ohnehin schon angespannte Lage auf dem Sylter Wohnungsmarkt aus. Zu wenige Leute, zu wenig Material – eine fatale Mischung.

Dennoch wurden und werden auch in diesem Jahr weitere Wohnungen und Doppelhaushälften in der Gemeinde Sylt fertig.

„Im Februar wurden weitere 22 Doppelhaushälften am Tinnumer Litjen Wai fertiggestellt und darüber hinaus 42 Wohnungen in der Breslauer Straße 3 und 5, die nach dem derzeitigen Stand der Planungen im September und Oktober übergeben werden sollen – macht zusammen 64 Wohneinheiten“, erläuterte Kopplin.

Darüber hinaus werden am Westerländer Westhedig aktuell drei neue Häuser gebaut, jedes ausgestattet mit jeweils zehn kleineren Wohnungen in der Größe zwei bis maximal drei Zimmer. „Jedes Haus erhält einen eigenen Fahrstuhl, damit Mieter auch langfristig in den Wohnungen wohnen können und nicht ausziehen müssen, wenn sie zu alt fürs Treppensteigen werden“, so Kopplin. Die architektonisch ansprechend gestalteten sechseckigen Häuser sind an den aktuellen Bedarf der Menschen angepasst – pro Wohnung stehen zwar rechnerisch nur noch 0,5 Parkplätze zur Verfügung. Dafür haben Besitzer von E-Bikes die Möglichkeit, ihre Räder auf dem Gelände aufzuladen. „Und der Bahnhof ist von den neuen Gebäuden nicht weit entfernt, sie sind in Westerland sehr zentral gelegen, deshalb haben wir dort mit einem reduzierten Stellplatzangebot geplant.“ Statt neuer Parkplätze will man beim KLM lieber mehr Dauerwohnungen errichten und dazu neue Wege gehen. So soll es auch ein Car-Sharing-Angebot für die künftigen Mieter des Quartiers Westhedig geben.

Die 30 Wohnungen sind die ersten von insgesamt 160 Neubauwohnungen im Quartier Westhedig, von denen rund die Hälfte öffentlich gefördert finanziert wird. Sie sollen – Stand jetzt – im April 2023 bezugsfertig sein.

Das Quartier wird mit einem technischen Novum ausgestattet werden: einem sogenannten Eisspeicher. Was das ist? Ein Eisspeicher ist eine im Erdboden vergrabene, mit Wasser gefüllte Betonzisterne, in der innen Leitungen verlegt sind. Durch diese fließt eine frostsichere Flüssigkeit, die dem Wasser im Speicher die Wärme entzieht und mittels einer Wärmepumpe zur regenerativen Beheizung der Gebäude verwendet wird. Dadurch, dass die Temperatur im Speicher unter den Gefrierpunkt sinkt, gewinnt das System weiter Energie. Das Wasser des Eisspeichers wird mit Hilfe von Solarkollektor-Anlagen konstant wieder aufgewärmt, auch aus dem Erdboden bezieht der Speicher beständig Wärme. Das System wird – unabhängig von fossilen Brennstoffen – vollständig mittels Umweltenergie sowie regenerativ erzeugtem Strom betrieben und setzt somit kein klimaschädliches CO2 frei.


Geschrieben von: Heiko Wiegand / veröffentlicht am: 18.08.2022
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