- Werbeanzeige -

Außergewöhnlicher Fund sorgte für Aufsehen:

Toter Pottwal auf Sylt gestrandet

Foto: Alex Lenz

Hörnum. Ein außergewöhnlicher Fund sorgte für Aufsehen auf Sylt: Ein toter Pottwal wurde vor der Küste von Hörnum entdeckt und in den Hafen geschleppt. Das zwischen 14 und 16 Meter lange Jungtier wurde zunächst von Spaziergängern gesichtet und anschließend von Muschelfischern zum Hafen gebracht. Am Montag starteten die Bergungsarbeiten und die Untersuchungen des Kadavers.

Der Vorfall hat nicht nur die Inselbewohner, sondern auch Experten und Medien in Aufruhr versetzt. Der Verwesungsprozess des Wals war bereits fortgeschritten, was zu Spekulationen über eine mögliche Explosionsgefahr führte. Obwohl der Rücken des Tieres aufgeplatzt war, betonen Experten, dass eine spontane Explosion eher unwahrscheinlich sei. Dennoch wird zu Vorsicht geraten, da bei unsachgemäßem Transport oder Bewegung des Kadavers theoretisch Innereien mit hoher Geschwindigkeit freigesetzt werden könnten.
Pottwale sind faszinierende Meeresbewohner und die größten Zahnwale der Welt. Sie können bis zu 20 Meter lang werden und sind bekannt für ihre außergewöhnlichen Tauchtiefen von bis zu 3000 Metern. In der Nordsee verirren sich hauptsächlich männliche Tiere, während die kleineren Weibchen in wärmeren Gewässern bleiben. Oft geraten die Wale durch Fehlnavigation bei Schottland in die Nordsee, wo ihr auf Tiefwasser ausgelegtes Echolot im flachen Wattenmeer versagt.
Die Häufigkeit solcher Walstrandungen hat in den letzten Jahren abgenommen, was Experten positiv stimmt. Dennoch erinnert der aktuelle Fall an das Jahr 2016, als 30 Pottwale im Gebiet strandeten. Die genaue Todesursache des jetzt gefundenen Wals ist noch ungeklärt und wird von Experten untersucht.

Der Umgang mit dem Walkadaver stellt die Behörden vor logistische Herausforderungen. Die aus Elfenbein bestehenden Walzähne werden sichergestellt, da sie aufgrund des weltweiten Walschutzes nicht in den Handel gelangen dürfen. Der Rest des Tieres wird der Tierkörperverwertung zugeführt. Die Kosten für den Abtransport und die Entsorgung, die sich oft auf mehrere zehntausend Euro belaufen, trägt der Kreis Nordfriesland.
Während der Vorfall großes Interesse weckt, mahnen Experten zur Vorsicht. Besucher werden dringend gebeten, Abstand zu halten – weniger wegen der vieldiskutierten Explosionsgefahr, sondern vielmehr aufgrund möglicher Infektionsrisiken durch Bakterien und Parasiten.
Die Strandung des Pottwals auf Sylt erinnert eindrücklich an die Verletzlichkeit dieser majestätischen Meeresbewohner und die Herausforderungen, denen sie in den Weltmeeren gegenüberstehen. Von Plastikverschmutzung über Strangulation in Netzresten bis hin zu Schiffskollisionen – die Gefahren für diese faszinierenden Tiere sind vielfältig und mahnt zum verantwortungsvollen Umgang mit unseren Ozeanen.


Geschrieben von: Redaktion / veröffentlicht am: 20.02.2025
- Werbeanzeige -

Meistgeklickte Artikel

- Werbeanzeige -
  • Jobbörse Sylt
  • Insel Sylt Tourismus-Service GmbH
  • v. Stern’sche Druckerei
  • Sylt Marketing
Alle Rechte bei Sylter Spiegel © 2025