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Ein legendäres Neujahr auf Sylt – ein Erlebnisbericht

Teil 2: Silvester Partybus, Prosecco und Polonäse

Foto: Ralf Meyer

Fortsetzung von Ausgabe 3 vom 15.01.2025

Diesmal ging es Richtung Hörnum. Sollte ich in Sansibar schauen, was los ist? Der Regen-Sturm an der Bushaltestelle hielt mich davon ab, ich wäre auf dem Gehweg dorthin trotz dottergelber sowie wasserdichter „Friesenjacke“ und wasserfesten Schuhen klatschnass geworden. Es gab Gerede von einem Feuerwerk auf Hörnum, das stattfinden sollte. Bei dem Sturm schwer vorstellbar. Wie sieht ein Feuerwerk bei bis zu 100 km/h Windböen aus? Aber ich war Fan von dem Muschel-Bistro dort und entschied mich, ihm einen Besuch abzustatten und auf das Feuerwerk zu hoffen.

Es hieß also Abschied nehmen vom Fanclub in Minirock und Stöckelschuhen. Sie empfahlen mir später noch, im „Provokant“ in Westerland vorbeizuschauen.
Geschlossene Gesellschaft vermutete ich im äußerst geschmackvoll dekorierten Muschelbistro, aber sie hatten so eine tolle Stimmung, dass ich mich einfach dazugesellte. Ich wurde herzlich in die Tanzrunde aufgenommen. Andere versuchten das Gleiche, aber sie waren nicht allein und somit auffälliger und wurden sofort höflich gebeten, wieder zu gehen. „Verdammt, für diese Firma will ich arbeiten, die wissen echt, wie man ein diverses Team aufbaut und wie man stilvoll toll feiert“, dachte ich mir wehmütig. Leider habe ich sie nicht nach dem Namen gefragt (wenn das wer vom Team liest, bitte bei mir melden). Kurz vor Mitternacht ging ich auf die Suche nach einem perfekten Feuerwerkplatz. Hinter der Muschelbar: Wind- und regengeschützt warteten ich und viele andere voller Spannung. Feuerwerk bei Sturm hatte ich noch nie erlebt und… War mein Spot gut? Pünktlich ging es los und mein Mund johlte vor Freude mit! Direkt vor mir am Steg gegenüber schossen die perfekt choreografierten Raketen in die Luft und wurden sofort abgetrieben – auf sehr ästhetische Weise. Ein verwischtes Feuerwerk, sozusagen. Es war WUNDERSCHÖN! Nach einem tosenden Applaus drängten sich viele durchnässt und glücklich Richtung Bus. Eingepfercht, dampfend wie in der Sauna, aber mit viel Partystimmung ging es mit heiterem „Polonäse Blankenese“, „West Virginia“ etc. wieder in den Norden. In Wenningstedt sollte es im Kursaal³ eine Party geben. Um 10 Euro konnte ich mich dann tatsächlich dazugesellen und wurde bald mit den Worten „Ich muss dir mein erstes Kompliment des Jahres geben, aber du tanzt wunderbar und wir werden uns nie wieder sehen“ beglückt. (Du warst dann weg, melde dich bei mir!) Dann lernte ich das legendäre Quartett kennen: ein Berliner mit einer Affinität zum Küssen, eine Cat-Suit-Lady Anita, die allen den Kopf verdrehte, ein Immobilienbesitzer (kurz Immo) auf Sylt und ein Schwarzlockiger. Wir rockten die Tanzfläche und verabschiedeten uns mit den Worten: „Wir sehen uns um 16 Uhr in der Sauna in der Sylter Welle.“ Nach Partyende gegen 3:30 Uhr ging ich zum Bus und überzeugte Immo, dass er nicht mit dem Taxi fahren soll, sondern mit dem Bus: ist viel besser. „Was, um die Zeit fährt noch ein Bus?“ Ungläubig folgte er mir. Keine 10 Minuten im feierlich beleuchteten, Reet-bedeckten Luxusbushäuschen wartend, tauchte er aus dem Nichts auf wie eine herbeigewünschte Fee: mein legendärer Partybus. Mittlerweile war der engagierte Busfahrer heiser, ohne Fanclub und der Prosecco war auch ausverkauft, aber der tolle Vibe nach wie vor spürbar. Sicher und warm brachte uns der Busfahrer nach Westerland. „So, und wo ist jetzt das Provokant?“, fragte ich Immo. „Wir müssen in das Irisch Pub“, meinte er, „das ist legendär“. Es war aber um die Zeit bereits etwas leer, also zogen wir weiter zur Wunderbar und dann zum Provokant, wo ausgelassene Stimmung herrschte, die mich bis Ende um ca. 7 Uhr auf der Tanzfläche hielt, inklusive inoffiziellen Dance-Battles zu Afro-Moves und Belly-Dance-Fusions. Einfach herrlich. Nach einem erfrischenden Beach-Walk im Sturm landete ich zufällig zum köstlichen Frühstück im legendären Café Ort, wo mich der Haushund eine Stunde lang aufwärmte: er liebte meine Massage. Ab Mittag schlief ich zwischen den herrlichen Aufgüssen in der Sauna, wo ich gegen 16 Uhr von Immo freudig erstaunt begrüßt wurde: „Was, du bist es?!?“ Ein perfekter Abschluss zu einem perfekten Neujahr. Meldet euch alle bei mir, mein Technik-Detox ist vorbei.

Die mit dem hellblauen Fiji-Korallenfisch am Rücken und der übergroßen blauen Hose: Elana@gmx.info. Nächstes Jahr feiern wir wieder gemeinsam! Ein ganz großes Danke an die Busfahrer: ihr habt legendäre Arbeit geleistet!!!


Geschrieben von: Elana Neil / veröffentlicht am: 25.01.2025
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