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Plan zum weiteren Ausbau der Marschbahn soll noch in diesem Jahr vorliegen

Sylt-Pendler brauchen weiter Geduld

Foto: Nicole Lütke Sylt-Pendler wissen es: Die Marschbahn macht Probleme. Bis zum Sommer wird der Nahverkehrsverbund Nah.sh mit den umfänglichen Vorplanungen zu weiteren Sanierungen beginnen.

Westerland. Angesichts von zahlreichen Baustellen im Zuge der Modernisierung und Elektrifizierung der Marschbahn werden sich die Pendlerinnen und Pendler zwischen Niebüll und Westerland weiterhin in Geduld üben müssen. Das machten Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen und DB-Regio-Chef Torsten Reh bei einem Treffen mit Unternehmern und Vertretern der Pendler-Initiative deutlich.
„Ein Großteil der Marschbahn-Probleme samt schlechter Pünktlichkeitswerte von zuletzt unter 70 Prozent sind auf die jahrzehntelange Vernachlässigung der Strecke zurückzuführen“, sagte Madsen. Deshalb sei es gut, dass seit längerer Zeit massiv saniert und ausgebaut werde. Doch schränke das zunächst weiterhin den Bahnverkehr ein. Der zweigleisige Ausbau der Streckenabschnitte zwischen Niebüll und Klanxbüll sowie zwischen Morsum und Tinnum befinde sich aktuell in der Vorplanung. Für diesen acht Kilometer langen Abschnitt auf der Insel sei das Land mit 3 Millionen Euro bereits in Vorleistung gegangen. Die aus der DB Netz hervorgegangene neue Bahn-Infrastrukturgesellschaft DB InfraGo wolle zudem noch in diesem Jahr einen Zeitplan zur Umsetzung vorlegen. Ziel sei es, die Reisezeit für den Personenverkehr zu verkürzen, weil dann Züge in heute noch eingleisigen Abschnitten nicht mehr aufeinander warten müssten.
Bis zum Sommer werde der Verkehrsverbund Nah.sh die Zuschläge für mehrere Generalplanungsbüros erteilen, die auf der Strecke in drei verschiedenen Abschnitten mit der Vorplanung beginnen sollen. Ziel sei es, Anfang der 2030-er Jahre unter Oberleitung klimaneutral auf der Marschbahn unterwegs zu sein. Madsen: „Im März soll das neue elektronische Stellwerk in Westerland in Betrieb gehen und die Stabilität und Zuverlässigkeit des Bahnbetriebs auf der Marschbahn erhöhen.“
Die zum Jahresende 2023 gehäuften Probleme auf der Strecke mit Ausfällen und teils unzumutbaren Wartezeiten begründete DB-Regio-Chef Reh vor allem mit den umfangreichen Baumaßnahmen im Raum Hemmingstedt sowie witterungsbedingten Betriebsstörungen. Zwischen 2018 und 2022 seien rund 140 Millionen Euro investiert worden, um die Gleisanlagen auf der Strecke zwischen Elmshorn und Sylt zu erneuern. Es seien 200 Kilometer Gleise und 33 Weichen erneuert und für weitere 20 Millionen Euro Bahnübergänge, Brücken sowie Leit- und Sicherungstechnik modernisiert worden. „Im vergangenen Jahr wurden auf der Strecke darüber hinaus über 16 Kilometer Gleise erneuert und Ende dieses Jahres steht dann die Schienen- und Bahnübergang-Erneuerung zwischen Morsum und Keitum an“, so Reh. Wie Madsen sagte, beabsichtigt das Land, DB Regio auch künftig mit dem Verkehr auf der Bahnlinie RE 6 Westerland – Hamburg-Altona und der Bahnlinie RB 62 Heide – Itzehoe zu beauftragen. Entsprechende Entscheidungen seien im Wirtschafts- und Finanzausschuss des Landtags gefallen. Nun müsse noch bis Februar abgewartet werden, ob die Vergabeentscheidung angefochten werde. Der neue Verkehrsvertrag soll von Dezember 2025 bis Dezember 2034 gelten. Nach Angaben der für die Ausschreibung zuständigen Nah.sh hatte DB Regio das beste Angebot abgegeben.


Geschrieben von: Redaktion / veröffentlicht am: 24.01.2024
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