Team Sylt ringt glücklichen Gästen nur einen Punkt ab
Sturm, Kampf und Aluminium-Pech
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Alex Lenz
Tinnum. Es war echtes Fritz-Walter-Wetter am Tinnumer Sportzentrum. Bei starkem Regen und peitschendem Wind lieferte sich das Team Sylt eine intensive Schlacht mit dem FC Wiesharde, die am Ende mehr Fragen als Antworten hinterließ. Trotz drückender Überlegenheit und eines Sturmlaufs in der zweiten Halbzeit stand am Ende nur ein 1:1 auf der Anzeigetafel – ein Ergebnis, das sich für die Insulaner wie eine Niederlage anfühlt und für die Gäste vom Festland mehr als nur glücklich ist.
Von der ersten Minute an machte das Team Sylt klar, wer Herr im Hause ist. Gegen den Wind und einen tief stehenden Gegner agierten die Hausherren bissiger, übernahmen die Kontrolle und diktierten das Spiel. In den ersten 20 Minuten schnürten sie Wiesharde in der eigenen Hälfte ein, doch das altbekannte Problem machte sich bemerkbar: Bei aller spielerischen und technischen Überlegenheit fehlte der letzte, entscheidende Pass, um zu zwingenden Torchancen zu kommen.
Und wie es im Fußball so oft der Fall ist, wurde die eigene Ineffizienz bitter bestraft. Aus dem Nichts fasste sich der Wiesharder Dwayne Mathieson ein Herz und sein Sonntagsschuss schlug unhaltbar zur völlig unverdienten Führung für die Gäste ein. Die Reaktion der Sylter war wütend und druckvoll. Der Höhepunkt der Angriffsbemühungen: ein satter Lattentreffer in der 32. Minute, der das Aluminium erzittern ließ. Kurz darauf hatte David Schmidt die nächste Großchance, verzog aber knapp. So ging es mit einem höchst unglücklichen 0:1 in die Kabine.
Mit dem Wind im Rücken entfachte das Team Sylt in der zweiten Halbzeit einen wahren Sturmlauf. Es entwickelte sich ein Spiel auf ein Tor, bei dem der FC Wiesharde kaum noch über die Mittellinie kam. Chance um Chance erspielten sich die Insulaner, doch sie verzweifelten entweder am eigenen Unvermögen im Abschluss oder am glänzend aufgelegten Gästekeeper Linus Bürke, der zur unüberwindbaren Wand zu werden schien.
Die Erlösung schien gekommen, als der quirlige Michel Postert im Strafraum nur durch ein Foul zu stoppen war. Den fälligen Strafstoß versenkte David Schmidt eiskalt und überfällig zum 1:1-Ausgleich. Wer nun dachte, der Bann sei gebrochen, sah sich getäuscht. Sylt rannte weiter an, drängte auf den Siegtreffer, doch das Bild blieb das gleiche: Entweder parierte der überragende Linus Bürke oder der Ball verfehlte das Tor um Zentimeter.
Der Frust über die verpassten Chancen entlud sich kurz vor Schluss in einer Gelb-Roten Karte für Michel Postert, der vom Pechvogel zum tragischen Helden des Tages wurde. So blieb es am Ende bei einem Unentschieden, das für die Gäste einem Sieg gleichkommt und für das Team Sylt zwei verlorene Punkte im Kampf um die Tabellenspitze bedeutet.
Geschrieben von: Alex Lenz / veröffentlicht am: 10.10.2025











