Verdienter 1:0 Sieg auf holprigem Geläuf
SC Norddörfer – greifbarer Aufstieg

Stedesand/Sylt. Andy Gray war es, der den legendären Satz „But can they do it on a wet Wednesday night in stoke?” formulierte. Es war die Blaupause für das Spiel des SC Norddörfer in Stedesand. Allerdings war das Wetter nicht das Problem. Die Sonne schien und die Gemüter wurden durch einen kalten Ostwind gekühlt. Das Problem waren die Platzverhältnisse. Kein Maulwurfsacker, doch irgendwie rollte der Ball durch meterlange Senken, bevor er durch eine kleine Rampe im Boden unberechenbar wurde. Techniker wie Baran Eker oder Eyke Rehm schüttelten ein ums andere Mal den Kopf, wenn ein einfach gespielter Pass zur Flipperkugel mutierte. Auch das Team aus Stedesand machte den Syltern das Leben schwerer als erwartet. Statt sich wie andere Teams in die eigene Hälfte zurückzuziehen und zu mauern, spielten sie ein hohes Pressing und verlagerten das Spiel in die Hälfte des SCN, ohne auch nur im Ansatz gefährlich zu sein. Dies hinterließ Eindruck bei den Syltern. Nach einer Viertelstunde befreite sich der SCN und kam zu ersten Chancen, die Posselt und Eker vergaben. Dann flachte das Spiel ab und es sollte bis zur 43 Minute dauern, bis nennenswertes passierte. Einen Freistoß schoss Rehm über das Tor, mit dem nächsten traf er die Latte.
Langmaack rieb sich im Sturm auf, musste der harten Gangart der Heimmannschaft Tribut zollen und blieb nach dem Seitenwechsel zunächst draußen. Torlos ging es in die Halbzeit und die Traineransprache der Sylter war über das ganze Feld zu hören. Es begann eine zweite Hälfte, die es in sich haben würde. Mittendrin war der erst 19jährige Schiedsrichter Harms in seinem ersten Spiel überhaupt. Er pfiff souverän, gab nach einer Tätlichkeit die rote Karte für einen Stedesander und trennte nach einer strittigen Szene die Streithähne, um die Gemüter abzukühlen.
In Unterzahl versuchte der TSV den Druck auf die Sylter aufrechtzuerhalten. Doch der SCN spielte jetzt seine Technik aus und konterte ein ums andere Mal. Zwangsläufig ergaben sich Torchancen. Dann war es Eker, der in abseitsverdächtiger Position am Torschuss gehindert wurde. Der Elfmeterpfiff sorgte für Murren bei den Stedesandern. Kann man geben, muss man nicht. Die ausgleichende Gerechtigkeit fand sich dann in den Bäumen hinter dem Tor der Stedesander. Dort landete in der 70. Minute der Strafstoß von Rehm. Die Partie begann nun eindeutig zu Gunsten der Sylter zu kippen, und die Bäume hinter dem Tor der Hausherren schienen eine magische Anziehungskraft zu haben. Immer wieder verfehlten die Sylter das Tor.
In der 77. Minute war es dann so weit. Frimpong schoss und der Ball gelangte zu Kevin Tillmann, der keine Mühe hatte zum vielumjubelten 1:0 einzuschieben. Bitter für die Stedesander, denn bei genauerer Betrachtung ein klares Abseitstor. Danach erspielten sich die Sylter noch weitere Großchancen, doch es sollte beim knappen Sieg bleiben. Um Andy Grays Frage zu beantworten: Ja, sie können es auch an einem kalten Samstagnachmittag auf einem Bolzplatz in Stedesand.
Geschrieben von: Redaktion / veröffentlicht am: 11.04.2025