Bahngipfel in Niebüll
Resolution für Ausbau
Foto: Nicole Lütke Pendler und Urlauber kennen das: Tägliche Probleme und Verspätungen auf der Marschbahnstrecke. Ein zweigleisiger Ausbau zwischen Niebüll und Westerland soll Abhilfe schaffen.Insel Sylt. Am Wochenende sorgten im Kreis Nordfriesland Befürchtungen für Aufsehen, der geplante zweigleisige Ausbau der Bahnstrecke zwischen Niebüll und Westerland könnte auf Eis gelegt werden. Doch am Montag stellte das Bundesverkehrsministerium klar: Der Ausbau wird nicht gestoppt. Laut eines Sprechers des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr soll das Vorhaben, die Marschbahn-Strecke auszubauen, planmäßig fortgesetzt werden. „Die laufenden Planungen, darunter auch das Projekt Niebüll-Klanxbüll-Westerland, werden weitergeführt und die aktuellen Leistungsphasen abgeschlossen“, erklärte der Sprecher.
Allerdings sei die Finanzierung der Umsetzung noch nicht gesichert. Angesichts der angespannten Haushaltslage sei dies jedoch eine generelle Herausforderung für alle Infrastrukturprojekte, fügte das Ministerium hinzu. Zuvor hatte der Kreis Nordfriesland in einer Pressemitteilung erklärt, das Vorhaben könnte auf unbestimmte Zeit verschoben werden.
Seit rund 30 Jahren setzt sich der Kreis Nordfriesland für den Ausbau der eingleisigen Bahnstrecke Niebüll–Westerland ein. Täglich leiden etwa 5.000 Pendler unter Verspätungen und überfüllten Zügen, was die wirtschaftliche Existenz der von Tourismus abhängigen Insel Sylt gefährdet. Der zweigleisige Ausbau der 17 Kilometer langen Strecke ist als „vordringlicher Bedarf“ im Bundesverkehrswegeplan verankert und wird im beschleunigten Verfahren bearbeitet. Da Sylt nur über den Hindenburgdamm erreichbar ist, gibt es für die Pendler und rund 730.000 Urlauber keine Alternative. Landrat Florian Lorenzen und Kreispräsident Frank Zahel warnen vor gravierenden Folgen, sollte der Ausbau gestoppt oder verzögert werden.
Resolution an die Bundesregierung
Mehr als 200 Bürgerinnen und Bürger kamen zum vierten Bahngipfel in Niebüll zusammen. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand die Diskussion zwischen Vertretern der Politik und der Bahn über den Ausbau der Strecke zwischen Niebüll und Westerland. Staatssekretär Gero Hocker (FDP) aus dem Bundesverkehrsministerium kündigte an, dass der Bundestag noch in dieser Legislaturperiode über den zweigleisigen Ausbau der Marschbahnstrecke beraten werde. Zum Abschluss des Gipfels unterzeichneten alle Teilnehmer eine Resolution, die die Bundesregierung auffordert, die Planungen bis zum Frühjahr 2025 abzuschließen.
Geschrieben von: Nicole Lütke / veröffentlicht am: 16.10.2024