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Es geht um 200.000 Euro – Bürgermeister schaltet Polizei ein

Korruptionsvorwürfe im Rathaus

Foto: SZ Um 200.000 Euro für einen Dienstleister in Kropp geht es im Rathaus. Landeskriminalamt (LKA) und die Staatsanwaltschaft Kiel ermitteln.

Gemeinde Sylt.(hwi) Korruptionsvorwürfe im Rathaus: Der „Sylter Zeitung“ liegt ein 70 A4-Seiten starker Vorgang vor, der von einem anonymen Absender unter anderem an die Antikorruptionsbeauftragte des Landes geschickt wurde. Der Inhalt: zum größten Teil Rechnungen für Coaching-Leistungen für das Ordnungsamt. In zwei Jahren sollen rund 200.000 Euro an einen Dienstleister in Kropp geflossen sein, der solche Coaching-Dienste anbietet, heißt es aus dem Rathaus. Dieser Mann ist nicht nur Inhaber des Kropper Unternehmens, sondern auch Mitarbeiter in der Inselverwaltung, kümmert sich dort um die Obdachlosenhilfe.

In diesem Zusammenhang stellt sich vielen Menschen auf der Insel die Frage, warum ein Mitarbeiter des Rathauses eine solche Summe über rund zwei Jahre quasi nebenbei als Dienstleistung mit seinem Arbeitgeber abrechnen kann.

Augenscheinlich stammen die Rechnungen tatsächlich aus der Inselverwaltung, darauf weisen die Eingangsstempel hin.
Auf das Thema angesprochen, antwortete Bürgermeister Nikolas Häckel, „dass der Vorgang seinerzeit anwaltlich begleitet wurde. Auch habe ich diesen Vorgang in seiner gesamten Breite und Tiefe von einem Rechtsanwalt untersuchen lassen. Der hat keinerlei Beanstandungen gegen den Vorgang ausmachen können. Ich verlasse mich da auf sein Arbeitsergebnis.“ Überdies hat der Verwaltungschef die Polizei eingeschaltet; das LKA und die Staatsanwaltschaft Kiel ermitteln, auch wurde die Kommunalaufsicht in Husum nach Beschlussfassung durch die politischen Gremien um Stellungnahme gebeten.

Häckel sieht in dem Vorgang keinen Korruptionsvorgang: „Für Korruption müsste es den beschriebenen Fällen hat die Verwaltung Dienstleistungen, die nötig waren, von außen eingekauft und dafür die Rechnungen überwiesen, ein ganz normaler Vorgang. Wo hier Korruption stattgefunden haben soll, wurde in dem anonymen Schreiben auch nicht erwähnt.“

Das Ergebnis der Prüfungen der Kommunalaufsicht ist derzeit noch nicht bekannt. Nach der derzeitigen Kenntnis der Verwaltung ist dort von einem Ermittlungsverfahren nichts bekannt.


/ veröffentlicht am: 14.01.2021
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