Gemeinde Sylt stimmt am 19. Dezember ab
Kommt das Amt schneller als gedacht?
Foto: Gemeinde Sylt Jahrelang wurde über die künftige Form der Verwaltung diskutiert – noch vor Weihnachten könnte nun eine Entscheidung fallen.Insel Sylt.(nl) Seit Jahren diskutieren Bürger, Politik und Verwaltung über die zukünftige Verwaltungsstruktur der Insel.
Im Mittelpunkt stand immer die Frage, wie eine bessere Zusammenarbeit der Gemeinden erreicht werden kann.
Auch das Amtsmodell ist wieder zur Diskussion – und das, obwohl es durch ein Bürgerbegehren 2023 in der Gemeinde Sylt abgelehnt wurde.
Neue Impulse erhielt das Amtsmodell durch einen Workshop des Kreises Nordfriesland, an dem über 40 Gemeindevertreter sowie mehrere Mitarbeiter der Inselverwaltung teilnahmen. Dabei ging es um die Frage, welches Verwaltungsmodell sich am besten für Sylt eignet wäre.
Zur Diskussion standen drei Modelle:
• Beibehaltung des Status quo
• Bildung einer Einheitsgemeinde, also die Fusion aller fünf Gemeinden
• Amtsmodell – Gründung eines gemeinsamen Amtes zur Erleichterung der Zusammenarbeit und Bündelung von Aufgaben
Im Workshop, der vom Kreis Nordfriesland initiiert wurde, arbeiteten die Teilnehmer in Gruppen an verschiedenen Fragestellungen: Wie könnte ein inselweites Gremium zusammengesetzt sein? Welche Kompetenzen sollte es haben? Um welche Themen sollte es sich kümmern? In einer zweiten Runde wurden die Vor- und Nachteile der aktuellen Verwaltungsstruktur sowie die eines möglichen neuen Amtes diskutiert.
Beim Amtsmodell behalten die Gemeinden ihre Eigenständigkeit, während das neue Amt höchstens fünf ausgewählte Aufgaben übernimmt. Die Amtsverwaltung wird vom Amtsdirektor geleitet, der jedoch nicht direkt von den Bürgern gewählt wird. Beschlüsse fällt der Amtsausschuss, ein kollegiales Vertretungsorgan, dessen Mitglieder von den amtsangehörigen Gemeinden entsandt werden. Ihm gehören die Bürgermeister der amtsangehörigen Gemeinden sowie von den Gemeindevertretungen gewählte Mitglieder an, deren Zahl sich nach der Einwohnerzahl richtet. Während des Workshops wurde die Möglichkeit erörtert, dass ein Amt ein zusätzliches beratendes Gremium einrichten könnte, in dem alle Orte vertreten sind. Dies könnte die Abstimmung zwischen den Gemeinden erleichtern.
Bisher haben sich die Gemeinden Wenningstedt-Braderup, List und Kampen für die Einführung des Amtsmodells ausgesprochen. Am gestrigen Dienstagabend fand die Abstimmung in der Gemeinde Hörnum statt. Am Donnerstag, 19. Dezember, um 19 Uhr wird die Gemeinde Sylt in der Gemeindevertretung entscheiden.
Geschrieben von: Nicole Lütke / veröffentlicht am: 11.12.2024