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Noch Hoffnung nach Einigung der Ministerpräsidenten-Konferenz

Keine Absage an das Ostergeschäft

Foto: Peter Marnitz Einsamkeit herrscht während des Lockdowns in der Innenstadt. Die Wirtschaft hofft auf eine Öffnung für den Tourismus zu Ostern.

Von Peter Marnitz

Insel Sylt. „Eine generelle Absage an den Tourismus für Ostern macht aus unserer Sicht keinen Sinn!“ Mit dieser Äußerung vor der virtuellen Ministerpräsidenten-Konferenz weckte der schleswig-holsteinische Landeschef Daniel Günther auch auf Sylt neue Hoffnungen, dass nun doch endlich der Saisonstart buchstäblich vor der Tür steht. Nach der Konferenz war dann spät in der Nacht klar, dass eine Entscheidung über Tourismus und Gastronomie erst einmal auf das nächste Treffen der Länderchefs am 22. März verschoben wurde. Die erste „Hoffnungsbotschaft“ aus Kiel sorgte auf der Insel keineswegs für hektische Betriebsamkeit, denn eigentlich haben sich die meisten Beteiligten schon auf eine Öffnung unter Corona-Bedingungen vorbereitet. Befürchtet wurde aber schon vorab, dass eine endgültige Entscheidung erst kurz vor Ostern fallen werde. So hätte sich Dirk Erdmann, designierter Vorsitzender des Dehoga-Bezirksverbandes Sylt und Chef im Kampener Hotel Rungsholt, einen längeren Vorlauf für die Vorbereitungen einer möglichen Öffnung des Tourismus-Betriebes gewünscht. Aber im Prinzip stehe das Konzept auf der Insel: „Alle Beteiligten haben sich darauf geeinigt, dass anreisende Gäste ein negatives Corona-Testergebnis vorweisen müssen und das eigene Personal zweimal wöchentlich getestet wird. Als drittes Standbein des Sicherheitskonzeptes ist der Einsatz der ,luca‘-App obligatorisch, um eine sichere Nachverfolgung im Infektionsfall sicherzustellen.“

Für die Sylter Privat-Hotels seien zum Beispiel schon Tests für fünf Wochen eingekauft worden, um das Personal zu testen. Auch die Schulungen für Mitarbeiter, die die Tests durchführen sollen, seien bereits gelaufen: „Trotzdem hätte ich mir eine endgültige Entscheidung über eine Osteröffnung spätestens am 15. März gewünscht.“

Ähnlich sieht es Moritz Luft, Geschäftsführer der Sylt Marketing GmbH (SMG): „Ich halte es für vertretbar, unter Einhaltung aller Sicherheitsregeln wieder den Tourismus zu öffnen. Das RKI bestätigt, dass Unterkunftsbetriebe nur ein geringes Infektionsrisiko darstellen.“ Auch für den Marketing-Chef hat die Sicherheit aller Beteiligten höchste Priorität und so setzt auch er auf eine intelligente Test-Strategie. Dabei soll eine Funktionserweiterung der ,luca‘-App helfen: „Für viele Gastgeber ist es schwierig, die Corona-Testergebnisse der anreisenden Gäste zu überprüfen, nachzuvollziehen und zu registrieren. Wir sind mit den ,luca‘-Entwicklern im Gespräch, hier eine Lösung zu finden. Es soll darauf hinauslaufen, dass das jeweilige Testergebnis von der App registriert wird. Ein Einchecken beim Gastgeber ist dann nur möglich, wenn die App das negative Testergebnis bestätigt.“

Ein langsames Kippen der Stimmung in der Sylter Geschäftswelt beobachtet Ronald Glauth, Geschäftsführer der Wirtschaftsgesellschaft des Vereins Sylter Unternehmer. „Jetzt brauchen wir Signale, dass es weitergeht: Wir sind bereit, sicher und verantwortungsvoll zu starten. Für uns ist es wichtig, dass wir eine Perspektive haben. Wir brauchen einen Vorlauf, damit der Start reibungslos gelingt. Außerdem ist es wichtig, dass das Beherbergungsverbot endet. Denn auch der Handel braucht hier den Tourismus.“ Klare Kante zeigt Glauth bei der Einhaltung der Sicherheitsregeln: „Das muss kontrolliert werden und Verstöße muss man bestrafen. Wir wollen hier keine schwarzen Schafe!“

Auch aus ärztlicher Sicht wird eine Öffnung der Insel für Gäste nicht grundsätzlich abgelehnt. Dr. Jessica Johannsen-Wrana, Hausärztin aus Westerland, sieht auch die Notwendigkeit einer funktionierenden Wirtschaft auf der Insel: „Natürlich müssen die Hygiene-Maßnahmen streng eingehalten werden, das ist eine Grundbedingung. Meiner Meinung nach sollte das Hochfahren des Tourismus aber behutsam geschehen. Es belastet die Menschen stark, wenn sie nach der Lockdown-Pause sofort an die Grenzen der Leistungsfähigkeit gebracht werden. Wir werden uns an eine neue Normalität gewöhnen müssen, damit alle wieder normal und angstfrei auf dieser schönen Insel leben können.“

Sollte es tatsächlich zu Ostern eine Öffnung der Insel für Gäste geben, ist die Zufahrt auf die Insel gesichert. FRS-Syltfähre, der blaue Autozug und der Sylt Shuttle beobachten die Entwicklung und sichern zu, ohne langen Vorlauf auf einen Hochsaison-Fahrplan wechseln zu können.


Geschrieben von: Redaktion / veröffentlicht am: 05.03.2021
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