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Gewinner des Henner Krogh Förderpreis stehen fest:

Förderpreis-Sieg für Duo

Foto: Sven Erberich

Westerland. Es war ein aufregender Abend für alle Beteiligten. Nach der Generalprobe war das Ergebnis eigentlich schon klar: Christopher und Ramon oder Michelle Mannheims – einer der beiden Acts würde groß abräumen. Denn was der Nachwuchs performte, ließ sogar bei den Musikerkollegen den Mund offen stehen.

Der Abend begann mit Jörnsson und dem kleinen Kurorchester Hanebüchen. Somit wurde dem Publikum direkt ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. Die fünf Musiker, allen voran Jörn Ingwersen, spielten den neuen Song „Wenn du nicht Nein sagen kannst, gehe zum Logopäden“ – eine Textzeile des Songs, den Arno Kraft mit einem kräftigen „Nein“ abschloss. Es folgte dann Michelle, und die Zuschauer waren gefangen in den Tönen, die die erst 17-jährige Morsumerin in den Saal schleuderte. Spätestens beim zweiten Song war die Begeisterung spürbar. Als sie dann noch den späteren Siegersong „Sommersonnenterrasse“ performte, war allen klar: Egal, was jetzt noch kommt – sie wird auf dem ersten Platz landen. Der Reinhard-Mey-Sonderpreis wird ihr sicher sein. Doch reicht es auch für den ersten Platz insgesamt?
Der Sänger der nachfolgenden Band war 53 (!) Jahre älter und rockte die Bühne mit seiner – nomen est omen – „The Slinkin’ Old Hippie Blues Band“. Perfekte Bluesmusik: Arno Kraft sang, spielte Mundharmonika und wurde von Jörn Ingwersen an der Gitarre und am Gesang unterstützt. Die Energie und der fehlerlose Auftritt sicherten den alten Schleichern den verdienten dritten Platz. Doch wer würde gewinnen? Adilbek vielleicht? Schon im letzten Jahr begeisterte er stimmgewaltig mit „Hallelujah“, und auch in diesem Jahr hinterließ seine bassige Stimme einen bleibenden Eindruck. Von allen Teilnehmern hatte er wohl am meisten Spaß. Kleinere Spielfehler auf der Gitarre übersang er einfach, und das Publikum feierte ihn.
Er war der Sieger der Herzen – ein sympathischer Kerl, der mit Sicherheit auch im nächsten Jahr wieder anwesend sein wird.
Dass man eine Halle auch mit drei Rockmusikern ausfüllen kann, ist nicht erst seit The Police bekannt. Schnirk & Friends zeigten mit ihren Eigenkompositionen, dass auch Deutschrock laut und witzig sein kann. Die Texte waren brillant, angetrieben von Andi Bollmann an den Drums und Halim Maamari, der mit dem Kontrabass die erste Reihe im Publikum wegfegte.

Nach Schnirk & Friends lieferte Backstage Babylon einen Auftritt ab, der zeigte, dass dieser Newcomer sicherlich noch von sich hören lassen wird. Englische Eigenkompositionen sorgten für laute Jubelrufe im Publikum. Sänger Tomek feierte auf der Bühne eine Riesenparty, während Daniel Jäger am Ende auf Distortion schaltete und Schlagzeug sowie Bass auf Vollgas umstellten – ein bemerkenswerter Auftritt.

Dass die Sieger des Gesamtevents erst am Ende die Bühne betraten, sorgte für eine tolle Dramaturgie. Annika Feldmann führte übrigens in einer charmanten und eloquenten Art und Weise durch den Abend. Eigentlich waren zwei Moderatoren geplant, doch leider erkrankte Sünje Goldbaum. So war Annika auf sich gestellt – doch hier erkennt man den Profi.

Apropos Profi: Der letzte Act „Christopher & Ramon“ betrat die Bühne, und als die Klänge des Coversongs „Angels“ verklangen, brandete ein Applaus auf, der wohl selbst den Beatles angemessen gewesen wäre.

Die Vergabe des Preises war eigentlich nur noch Formsache und doch knifflig für die Jury. Denn die Top 3 trennten nur Nuancen. Doch natürlich ist es ein Förderpreis, und so entschied die Jury, die Old Slinkin’ Hippies mit ihrer Eigenkomposition „Wild Dog Chase Sheeps“ auf den dritten Platz zu setzen, während Michelle den zweiten Platz gewann. Ramon, der gleichzeitig Schlagzeug und Saxophon spielte und dazu noch sang, überzeugte die Jury rund um Markus Gieppner, Elke Wenning, Arrested, Uwe Tietjen und Peter Schulz. Sein kongenialer Partner Christopher spielte auf dem Klavier wie jemand, der schon auf den großen Bühnen dieser Welt stand. Chapeau!

Vor der Siegerehrung gab es auch noch zwei Highlights. Die Drumbattle zwischen Scan Maron, Andi Bollmann und Hannah, die mit ihrer Band Arrested aus Lübeck angereist war, um vor der Preisübergabe das Publikum zu unterhalten.

Der Vibe dieses Abends bleibt unvergessen, und auch im nächsten Jahr wird es beim Henner-Krogh-Förderpreis hoffentlich wieder laut, atmosphärisch, rockig, romantisch und leise sein.
Foto: Alex Lenz


Geschrieben von: Redaktion / veröffentlicht am: 05.02.2025
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