Info- und Diskussionsabend zu Geothermie auf Sylt
Energie aus der Erde
Foto: OHKeitum. Sylt muss sich immens zur Decke strecken, um die Klimaziele zu erreichen: Klimaneutral bis 2045 – so heißt die bundesdeutsche und damit natürlich auch die Sylter Maßgabe. Wie kann das gelingen? Erneuerbare Energien zu nutzen, ist der wichtigste Baustein. Wind- und Sonnenenergie werden mittelfristig den Bedarf nicht decken können. Welche Chancen Geothermie – also die Nutzung der in der Erdkruste gespeicherten Wärmeenergie – für die Insel hat, darüber wird der Geologe Dr. Ekkehard Klatt am morgigen Donnerstag. 13. April, um 19 Uhr im Friesensaal informieren. Dr. Klatt, der sich mit der Inselgeologie auskennt wie nur wenige, ist zu der Überzeugung gekommen, dass es gerade auf Sylt mit wenigen Bohrungen möglich wäre, viele Haushalte, Betriebe und die Insel-Infrastruktur mit der klimafreundlichen Wärmeenergie aus der Erde zu versorgen. Viele große Städte – wie zum Beispiel die bayrische Landeshauptstadt München – setzen bereits auf Geothermie für Heizenergie und Strom.
So funktioniert das Prinzip ganz grob: In 2.000 bis über 3.000 Metern Tiefe liegen wasserführende Schichten, die vom Erdinneren aufgeheizt werden. Dieses heiße Wasser lässt sich zur Erzeugung von Fernwärme und damit zum Heizen nutzen. Über erdnahe Bohrungen wird heißes Thermalwasser an die Oberfläche gepumpt und über Wärmetauscher geleitet. Die dabei entzogene Energie wird auf das Fernwärmenetz übertragen, das abgekühlte Wasser über Injektionsbohrungen wieder zurückgeführt. Geothermie ist klimafreundlich, unbegrenzt vorrätig, konstant und effizient.
Natürlich wird +Dr. Klatt auch die Nachteile dieser Energiequelle ansprechen und die Fragen aus dem Publikum eingehend beantworten. Im Anschluss besteht Raum für Diskussionen. Der Eintritt ist frei.
Geschrieben von: Redaktion / veröffentlicht am: 11.04.2023