Die Rettungshundestaffel des DRK
Einfach immer der Nase nach
Foto: DRK Sylt/Westerland Beim Mantrailing verfolgt der Hund die Fährte einer bestimmten Person.Westerland.(red/hwi) Immer der Nase nach: Aufmerksame Zwei- und gelehrige Vierbeiner bilden im Verbund die Rettungshundestaffel des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) Sylt/Westerland, die aktuell aus zwölf Hundeführern und 15 Hunden besteht. Initialzündung für die Gründung der Staffel im Jahr 2006 war ein schwerer Verkehrsunfall, bei dem die Beifahrerin aus dem Fahrzeug geschleudert wurde. Die Einsatzkräfte suchten zwar die nahe Umgebung ab, konnten aber niemanden ausfindig machen. Erst am nächsten Tag wurde die Beifahrerin leblos aufgefunden. Ein tragischer Vorfall, so der Vorsatz der neu gegründeten DRK-Rettungshundestaffel, der sich nicht noch einmal wiederholen sollte. „Glücklicherweise gibt es auf Sylt nur selten eine vermisste Person“, sagt Staffelleiterin Silke Meyer. „Dennoch müssen wir stets einsatzbereit sein und trainieren daher zweimal die Woche mit unseren Hunden in den Bereichen der Flächensuche und des Mantrailings. Denn im Ernstfall sind die Spürnasen der Hunde, die zehnmal so viele Riechzellen wie Menschen besitzen, von großem Vorteil: Die Hunde können innerhalb einer kurzen Zeit große Flächen absuchen“, weiß Sandra Brandt, ebenfalls Staffelleiterin sowie Ausbilderin. Unterstützt wird die Rettungshundestaffel bei Suchen dabei aus der Luft von der Drohnenstaffel des Deutschen Roten Kreuzes auf der Insel (wir berichteten ausführlich darüber). Gemeinsames Training nimmt bei der Rettungshundestaffel einen hohen Stellenwert ein und sorgt so nebenbei für gesunde Bewegung von Hund und Herrchen respektive Frauchen an der frischen Luft. 400 Stunden pro Jahr und Mitglied kommen schnell zusammen, wobei auch Fortbildungen oder gemeinsame Trainingseinheiten mit anderen Hundestaffeln auf dem nahen und fernen Festland auf dem Programm stehen. Neben den versierten Vierbeinern können die Helferinnen und Helfer auf ein umfangreiches Equipment zurückgreifen – „so unter anderem auf Zugfahrzeuge mit Hundeanhängern, Notstromaggregate oder Lichtmasten“, berichtet Einsatzleiter Goetz Poetzsch. Die Mitglieder der Rettungshundestaffel gehören der DRK-Bereitschaft an und sind dadurch zusätzlich im Sanitäts- und Betreuungsdienst tätig. Neben der Ausbildung zum Sanitäter zählen unter anderem Funkausbildung, Orientierung im Gelände, die Lehre rund um den Hund sowie Einsatztaktik zu den speziellen Fähigkeiten der ehrenamtlichen Helfer.
/ veröffentlicht am: 24.03.2021