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Gemeindevertretung segnet Beherbergungskonzept einstimmig ab

Eine wegweisende Entscheidung

Foto: pixabay Die Gemeindevertretung hat eine wegweisende Entscheidung getroffen: In der Gemeinde Sylt werden keine neuen Ferienwohungen mehr gebaut.

Gemeinde Sylt. Die Gemeindevertretung (GV) hat in der vergangenen Woche zwei wegweisende Entscheidungen getroffen: Das Beherbergungkonzept wurde von allen Fraktionen unterstützt und verhindert den Bau neuer Ferienwohnungen in der Gemeinde. Ob die übrigen Gemeinden Hörnum, List, Wenningstedt-Braderup und Kampen dem Konzept folgen werden, ist aktuell noch offen.
Besonders spannend wurde es beim Thema Bürgerentscheid über den Beitritt zum Amt Landschaft Sylt: Die GV hat dem Kompromissvorschlag, der nach zähem Ringen im Ältestenrat zustande kam, zugestimmt. Darin heißt es, dass die Gemeinde in der nächsten Wahlperiode gemeinsam mit dem Amt Landschaft Sylt Lösungsvorschläge für eine bessere insulare Zusammenarbeit erarbeitet. Dazu soll eine fachliche Beratung der Kommunalaufsicht erfolgen. Das Amtsmodell ist damit vom Tisch. Ob es tatsächlich eine „kleine historische Entscheidung“ war, wie Markus Gieppner (Insulaner) in seinem Statement sagte, wird die Zukunft zeigen: Am vergangenen Donnerstag verabschiedete die Gemeindevertretung einstimmig das Beherbergungskonzept für die Gemeinde Sylt. Ein „deutliches Signal“ (Bürgervorsteher Frank Zahel) und eine wegweisende Entscheidung ist das für die Insel auf jeden Fall. So dürfen in der Gemeinde Sylt keine neuen Ferienwohnungen mehr gebaut werden. Allerdings: Das Beherbergungskonzept gilt nicht in den Gemeinden List, Kampen, Wenningstedt-Braderup und Hörnum.
„Es ist ein großes Zeichen, dass alle Fraktionen der Gemeinde Sylt einen gemeisamen Antrag gestellt haben“, sagte Carsten Kerkamm (CDU). Man sei dem Ziel, die Auswüchse des unkontrollierten Baus von Ferienwohungen Einhalt zu gebieten, „einen großen Schritt näher gekommen“, so Kerkamm. Mario Pennino (SWG) gab zu bedenken, das neue Beherbergungkonzept „zu leben und umzusetzen.“ Holger Weirup (SPD) erinnerte daran, dass man bereits vor zehn Jahren ein ähnliches Konzept, das Wohnraum-Entwicklungskonzept, beschlossen habe, das dann von CDU und SWG gekippt worden sei. Das neue Beherberungskonzept muss „mit Leben erfüllt und mit den Bebauungsplänen abgestimmt werden“. Christina Schmidt (Grüne) wünschte sich mehr „konkrete Aufklärung“ der Bevölkerung, beispielsweise darüber, dass legale Ferienwohnungen erhalten bleiben. Die einschneidenden Maßnahmen müssten den Bürgern ehrlich kommuniziert werden. Von einem „kleinen historischen Moment“ sprach Markus Gieppner (Insulaner). Endlich gebe es die Möglichkeit und die Mittel, einen Riegel vor den Bau von neuen Ferienwohungen zu setzen. Allerdings komme auf das Bauamt viel Arbeit zu, da neue B-Pläne genau überprüft werden müssten. Auch Lars Schmidt (Zukunft.) mahnte an, dass das Konzept in der „konkreten Umsetzung bestehen bleibt“ und später nicht aufgeweicht wird.
Ob die vier verbleibenden Gemeinden List, Kampen, Hörnum und Wenningstedt-Braderup das Beherbergungskonzept überprüfen, ist noch offen.Die Bürgermeister Steffi Böhm (Kampen), Katrin Fifeik (Wenningstedt-Braderup), Ronald Benck (List) und Rolf Speth (Hörnum) haben zum Thema ein Pressestatment veröffentlich. „Aus unserer Sitzung heraus, darf ich von meiner Kollegin Steffi Böhm, von meinen Kollegen Rolf Speth und Ronald Benck und mir mitteilen, dass wir in unseren Gemeinden prüfen werden, inwieweit ein Beherbergungskonzept auf uns anwendbar ist. Dazu bedienen wir uns gerne der Unterstützung des Kreises.“


Geschrieben von: Nicole Lütke / veröffentlicht am: 21.03.2023
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