Das kleine Classico geht an die Nachbarinsel:
Duell der Inseln

Sylt. Der Insel-Klassiker zwischen Team Sylt und FSV Wyk/Föhr entpuppte sich am Samstag als ein packendes Duell der A-Junioren, bei dem die Rivalität zwischen den Nachbarinseln deutlich spürbar war. Von Beginn an lieferten sich beide Mannschaften einen intensiven Schlagabtausch, wobei die Sylter in der ersten Halbzeit durch ihr technisch versiertes Spiel hervorstachen.
Trotz der spielerischen Überlegenheit der Gastgeber blieben zwingende Torchancen zunächst Mangelware. Das Mittelfeld war hart umkämpft – beide Teams schenkten sich nichts. Kurz vor dem Pausenpfiff belohnte sich Team Sylt dann für seinen Einsatz: Der frisch eingewechselte Ahmadi bewies Übersicht und bediente mustergültig Keno Behrens, der mit eiskalter Präzision zum 1:0 einnetzte.
Die zweite Halbzeit offenbarte jedoch die Achillesferse der Sylter – ihre dünne Personaldecke. Die Föhrer, die aus den Kabinen wie ausgewechselt kamen, nutzten diese Schwäche gnadenlos aus. Binnen weniger Minuten kippte das Spiel: Zunächst verursachte die Sylter Abwehr einen unglücklichen Elfmeter, den Wögens souverän zum Ausgleich verwandelte. Der Ausgleichstreffer schien die Gäste zu beflügeln, denn nur Augenblicke später zeigte Roeloffs sein ganzes Können. Mit einem gefühlvollen Lupfer über den Sylter Schlussmann von Dewitz brachte er seine Mannschaft in Führung.
Trainer Arne Matthiesen stand vor einer schier unlösbaren Aufgabe. Mit nur zwei angeschlagenen Ersatzspielern auf der Bank waren ihm die Hände gebunden. Seine Schützlinge kämpften tapfer, doch mit zunehmender Spieldauer machten sich Ermüdungserscheinungen bemerkbar. Krämpfe plagten die Sylter Spieler, während die Föhrer immer mehr die Oberhand gewannen.
Die letzten 30 Minuten gerieten für Team Sylt zur Zerreißprobe. Im Angriff fehlte die Durchschlagskraft, in der Defensive fanden sie kein Mittel gegen die quirligen Föhrer Offensivspieler. Die Gäste witterten ihre Chance und erhöhten den Druck. Chance um Chance erspielte sich der FSV, bis schließlich in der 85. Minute der entscheidende Treffer zum 3:1 fiel.
Mit diesem verdienten Sieg im Gepäck trat der FSV Wyk/Föhr die Heimreise auf ihre Insel an, nicht ohne einen Hauch von Stolz, die „zweitschönste Insel der Welt“ zu repräsentieren – eine charmante Anspielung auf die ewige Rivalität zwischen Sylt und Föhr.
Für Team Sylt heißt es nun, die Niederlage zu verarbeiten und sich auf die kommenden Herausforderungen zu konzentrieren. Bereits am nächsten Mittwoch bietet sich in Süderlügum die Chance auf Wiedergutmachung. Dort wollen die Sylter Jungs beweisen, dass sie aus diesem Rückschlag gestärkt hervorgehen können und vielleicht den einen oder anderen wichtigen Punkt für die Tabelle ergattern.
Geschrieben von: Alex Lenz / veröffentlicht am: 06.03.2025