Der Lornsenweg bleibt Fußweg
Bürgerwille hat sich durchgesetzt
Foto: Nicole Lütke Das Streitthema ist endlich vom Tisch: Die Gemeindevertretung hat sich mit einer Stimme Mehrheit dafür entschieden, den Lornsenweg in seiner jetzigen Form zu erhalten.Gemeinde Sylt. Es war eine hochemotionale Debatte, die die vergangene Sitzung der Gemeindevertretung (GV) prägte: Soll der Lornsenweg als Fußweg erhalten bleiben oder zu einem vier Meter breiten Radweg umgebaut werden? Die Mehrheit von einer Stimme war am Ende hauchdünn, doch die Bewahrer des Lornsenwegs durften feiern: Der Antrag von SPD, Insulanern und SSW wurde mit einer Stimme Mehrheit angenommen. Der Fußweg bleibt also in seiner jetzigen Form erhalten.
Am Ende waren es 13 zu zwölf Stimmen pro Lornsen-weg. Zwei Gemeindevertreterinnen, Katrin Kupfer (Grüne) und Heike Werner (SSW), enthielten sich der Stimme. Drei Vertreter der CDU – Oliver Ewald, Frank Zahel und Raphael Ipsen – nahmen an der Sitzung nicht teil, von den Grünen fehlte Thomas Urmersbach und von der SWG Bent Thomsen.
Während der Sitzung kam es immer wieder zu lautstarken Unmuts- und Unterstützungsäußerungen aus dem mit rund 40 Besuchern gut besetzten Auditorium. SPD-Fraktionschef Gerd Nielsen erläuterte in seiner Begründung des Antrages, dass sich die GV im Prinzip einig darin sei, dass die Gemeinde sichere und breite Radwege brauche. Doch dass nun ausgerechnet der Lornsenweg als Fußweg dafür verschwinden solle, bezeichnete Nielsen als „Unfug“. Peter Erichsen (SSW) schlug in die gleiche Kerbe und nannte das Vorhaben, aus dem Lornsenweg einen Radweg zu machen, einen „Schildbürgerstreich.“
Roland Klockenhoff (Grüne) sagte, „dass sich die Fraktion nicht zu 100 Prozent einig ist“. Die Entscheidung würde man sich von Seiten der Grünen nicht einfach machen. Doch gab er zu bedenken, dass durch den Erhalt des Lornsenwegs als Fußweg ein neuer Weg gebaut werden müsste. Das hätte einen höheren Flächenverbrauch und Mehrkosten von einer halben Million Euro zur Folge. Dieses Argument von Klockenhoff wurde von den Zuschauern mit Unverständnis aufgenommen. Katrin Kupfer sagte, sie sei „hin- und hergerissen“. Solch eine emotionale Debatte zu einem Thema habe sie noch nicht erlebt. Die Zuschauer quittierten ihren Beitrag mit ablehnenden Äußerungen.
Im Vorfeld der von Peter Erichsen beantragten namentlichen Abstimmung gab es eine Sitzungsunterbrechung, die von der CDU beantragt worden war. Doch das Ergebnis änderte auch diese Pause nicht mehr.
Die Anwohner sowie die Bewohner der Senioreneinrichtung an der Steinmannstraße und Vertreter der Bürgerinitiative sowie andere Unterstützer konnten sich am Ende freuen: Ihr geschätzter Spazierweg bleibt nun erhalten.
Geschrieben von: Nicole Lütke / veröffentlicht am: 06.03.2024