Starkes Zeichen für die Sicherheit der Kinder
Bürgerantrag erfolgreich!

Westerland/Tinnum. Auf der Einwohnerversammlung der Gemeinde Sylt am vergangenen Montagabend stand ein Thema im Zentrum, das vielen Tinnumern seit Jahren unter den Nägeln brennt: der dringend notwendige Ausbau des Boy-Peter-Eben-Weges. Der Weg gilt als neuralgischer Punkt auf dem Schul- und Kita-Weg vieler Kinder – und das nicht erst seit gestern. Bereits seit über sieben Jahren ist die Gefahrenlage bekannt. Trotz eines eindeutigen Beschlusses des Bau- und Planungsausschusses vom 14. Oktober 2024, der den Ausbau auf Empfehlung des Ortsbeirats Tinnum bewilligt hatte, blieb die Umsetzung bislang aus. Kritik wurde insbesondere an der Gemeindeverwaltung Sylt laut. Der zuständige Fachdienst Tiefbau, mit dem verantwortlichem Fachdienstleiter Dirk Rußkamp, hat den beschlossenen Ausbau des Boy-Peter-Eben-Weges wiederholt zugunsten des nicht beschlossenen Um- und Ausbaus des Kiarwai im Gewerbegebiet (bei Rewe, Lidl und Netto) verzögert. Dies entgegen der eindeutigen politischen Beschlusslage und ohne echte und nachvollziehbare Begründungen. Dieses Vorgehen stößt nicht nur in der Tinnumer Bevölkerung, sondern auch im Ortsbeirat auf massives Unverständnis, gepaart mit der Erkenntnis, dass Bürger- und Politischer-Wille von der Verwaltung einfach mal blockiert und nicht beachtet wird. Dabei ist es doch die Kernaufgabe der Verwaltung, lösungsorientiert den politischen Willen umzusetzen und für das Wohl der Bürger zu handeln.
Im Rahmen der gut besuchten Einwohnerversammlung im Alten Kursaal wurde nun ein formeller Bürgerantrag eingebracht – unterstützt von zahlreichen Eltern, Anwohnern und dem Ortsbeirat. Der Antrag schaffte es nach offizieller Abstimmung mit überwältigender Mehrheit auf die Tagesordnung. Nur elf Gegenstimmen wurden gezählt. Die notwendige Zustimmung von mindestens 50 Prozent der anwesenden stimmberechtigten Bürger wurde damit deutlich übertroffen. Trotz kleiner organisatorischer Hürden bei der Zählung war der politische und emotionale Rückhalt spürbar. Die Mitinitiatoren des Bürgerantrages Michaela Frank und Hendrik Dehn machten in ihren Wortbeiträgen eindrücklich klar, worum es geht: den Schutz der Kinder auf ihrem täglichen Weg zur Schule und Kita – an einem Ort, der über die Jahre immer weitergewachsen ist, während die Infrastruktur bislang nicht an die Bedürfnisse angepasst wurde. Die anschließende Abstimmung zur Aufnahme des Antrags in die Tagesordnung der nächsten Gemeindevertretung wurde fast einstimmig angenommen – nur eine Enthaltung wurde gezählt. Damit liegt der Ball nun bei den Gemeindevertretern. Die Erwartungshaltung ist klar: Der politische Wille, der sich bereits 2024 im Ausschuss manifestierte und nun durch den Bürgerantrag bekräftigt wurde, soll endlich umgesetzt werden. Ebenso wird eine Aufarbeitung der bisherigen Verzögerungen innerhalb der Verwaltung erwartet – und eine erkennbare Strategie des Fachdienstes Tiefbau zur zeitnahen Umsetzung der Baumaßnahme. Die Einwohnerversammlung hat ein deutliches Zeichen gesetzt: Die Bürger stehen hinter dem Ausbau des Boy-Peter-Eben-Weges. Der demokratische Prozess hat gewirkt – jetzt ist es an der Gemeindevertretung, dem Auftrag der Bürgerinnen und Bürger zu folgen und der Verwaltung einen klaren Auftrag zu erteilen.
Geschrieben von: Redaktion / veröffentlicht am: 03.04.2025