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Mit der Corona-Pandemie haben sich die Müllmengen verschoben

Bauen, Aufräumen, Gärtnern

Foto: oh

Von Frank Berno Timm

Insel Sylt. Wenn man sich mit Abfallspezialisten unterhält, entsteht immer auch ein nuancenreiches Panorama des Lebens. Das ist nicht nur in Corona-Zeiten so.
Der „oberste Müllmann“ der Insel, Remondis-Betriebsleiter Volker Tybussek, kann eine Menge darüber erzählen, was sich in Sachen Abfälle gerade tut. Es sind keine Gäste da, die Leute sind mehr zu Hause und haben Zeit – und es wird auf der Insel sehr emsig abgerissen und neu gebaut. Das hat Folgen.

Der erste Punkt: Der Restmüll nimmt ab. Hier fallen das erste Mal die fehlenden Gäste ins Gewicht. Allerdings, fügt Tybussek hinzu, sind verstärkt Zweitwohnungsbesitzer auf der Insel.
Die Sperrmüllmengen steigen „seit zwei Wochen“ an: Es sind 20 bis 25 Prozent mehr, auch auf dem Festland. „Viele renovieren“, so Tybussek. Übrigens: Auf das Thema Bauen kommt der Müllfachmann im Gespräch mit der „Sylter Zeitung“ später noch einmal zurück.

Bei dem, was aus der braunen Tonne kommt, gibt es nach seinen Angaben einen kleinen Zuwachs. Allerdings fallen weniger Speisereste an. Gastronomieabfälle, vor allem Fettabscheider, seien eingebrochen; hier spielen nicht nur die geschlossenen Gaststätten, sondern auch die derzeit geschlossenen Hotels eine Rolle.
Mehr Abfälle kommen aus den Gärten: Noch ein Beispiel dafür, dass sich die Leute Beschäftigungen suchen.
„Im Trend“ liegt der Umstand, dass es weniger Pappe- und Papierreste gibt.

Das führt Tybussek auf die „Digitalisierung der Zeitung“ zurück. Jeder habe schließlich ein Tablet und es sei ja möglich, darauf nicht nur Zeitungen zu lesen. Offensichtlich gibt es aber bei dieser Müllsorte eine Verschiebung: Die Zahl der Verpackungen aus Pappe hat zugenommen.
Dass die Leute aufräumen und renovieren, wird auch bei den Sonderabfällen (also alte Farbe, Batterien) deutlich: Tybussek sagt, dass es hier mehr gibt. Bei der Schadstoffsammlung im vergangenen Jahr sei weniger zusammengekommen, man könne das Material ja auch selbst abgeben. Nur wenig zugenommen hat dagegen der Elektroschrott.
Noch einmal das Thema Bauen: Der Remondis-Chef erzählt von einem Abrissunternehmer, der „bis unters Dach“ zu tun hat. Nach dem Abriss werde auch gebaut. Während es die ersten zwei Monate des Jahres auch wegen des Wintereinbruchs ruhig war, „geht es jetzt wieder los“. Die Leute wollten bis Ostern fertig werden, obwohl man ja nicht wisse, „ob Ostern dieses Jahr wieder ins Wasser fällt“.


Geschrieben von: Redaktion / veröffentlicht am: 19.03.2021
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