Charlottenhof feiert Jubiläum

Auf dem Land blüht die Kultur

Foto: Charlottenhof Der Charlottenhof in Klanxbüll hat sich in den vergangenen 25 Jahren zu einem kulturellen Kleinod entwickelt.

Klanxbüll. Eine breit gefächerte Kulturlandschaft steigert die Lebensqualität und die Attraktivität einer Region, dies gilt besonders für ländliche Räume wie rund um Klanxbüll. Doch noch immer haftet der Kultur auf dem Land eher ein stiefmütterliches Image an. Wie falsch dieses Bild ist, zeigt der Charlottenhof, eine besondere kulturelle Perle – und die feiert in diesem Jahr ihr 25-jähriges Bestehen.
Alles begann in den 70er-Jahren mit einer Ruine. Das war der Charlottenhof damals, als Bärbel und Andreas Mannkopff aus Berlin den alten Hof kauften. Da hieß der verfallene, ehemals landwirtschaftliche Betrieb noch nicht Charlottenhof. Die Mannkopffs wollten den alten Glanz des Hofes wiederherstellten und entschieden sich 1998, ihre Hälfte der Gemeinde Klanxbüll zu schenken. Die andere Hälfte von Schauspieler Andreas Mannkopf wurde verkauft. Das erzählt Schatzmeister Friedhelm Bahnsen vom Förderverein. Da der Hof sanierungsbedürftig war, suchte die Gemeinde Sponsoren, die das Projekt unterstützen. Die Bockholdt-Gruppe Lübeck und das Land Schleswig-Holstein konnten schließlich dafür gewonnen werden. Und so wurde der Charlottenhof das, was er heute ist: ein Kultur- und Tagungshaus. 1999 gründete sich der Förderverein „Freunde des Charlottenhofes“, der bis heute tatkräftige Unterstützung liefert. Über die Jahre kamen weitere Sponsoren dazu, wie beispielsweise der Bürger-Windpark Lübke-Koog und die VR-Bank. Mit viel Liebe wurde immer wieder ein interessantes Programm zusammengestellt. „Wir probierten aus, was funktioniert und bei den Menschen hier ankommt“, sagt Friedhelm Bahnsen. Viele heimische Künstler machten auf dem Charlottenhof ihre ersten Schritte vor Publikum. Mit den Jahren wurde das Programm qualitativ hochwertiger. „Wir versuchen das Programm immer abwechslungsreich zu gestalten, eine Mischung aus Bewährtem und Neuen zu schaffen“, meint der Schatzmeister Bahnsen.
In den vergangenen 25 Jahren haben sich drei Standbeine entwickelt: die Gemeinde, der Förderverein und die Sponsoren. Seit 2001 kann man die unterschiedlichen Säle und Räume für Tagungen, Hochzeiten, standesamtliche Trauungen und Familienfeste buchen. Dazu kommen die rund 35 Veranstaltungen im Jahr wie Konzerte, Theater, Sommerfeste oder Festivals. Nicht zuletzt helfen die Mitglieder des Fördervereins tatkräftig mit, dass der Hof finanziell auf sicheren Beinen steht.Dass ausgerechnet auf dem nordfriesischen, platten Land eine angesehene Kultureinrichtung erwachsen konnte, mag manchen überraschen. Schaut man sich aber die Leidenschaft und das Engagement der Ehrenamtlichen sowie der beiden Geschäftsführer Bärbel Nissen-Schütt und Jan-Phillip Neumann genauer an, so kommt der Erfolg nicht von ungefähr. „Der Charlottenhof ist ein absoluter Gewinn für die Region“, sagt Jan-Phillip-Neumann.