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Die Manfred Degen Kolumne

Alles im Tran #01/2025

Foto: Archiv

Jetzt wurden gerade die ersten Kegelrob-benheuler ausgewildert. Ach, wie süß! So knopfäugig. Und dreißig weitere folgen die nächsten Tage. 6000 von den Räu-bern durchpflügen schon die Nordsee. Und 22 Tausend Seehunde. Die fressen alle zusammen täglich (!) 120 Tonnen Fisch. Unsere Fische. Also die sind dann erst mal weg! Warum? Weil die Seehund-jäger ihren Job nicht ordentlich machen! Früher wurden die Fettpropfen abge-knallt – also das ökologische Gleichge-wicht in der rauen Natur wurde wieder hergestellt und mit dem dadurch gewon-nene Tran wurden die windschiefen Bauernkaten der ollen Sylter befunzelt. Da war die Welt noch in Ordnung. Aber für uns ist Hering oder Makrele bald so teu-er wie Kaviar. Ich denke, ich werde die-sen sogenannten Seehundjägern mal eine aktuelle Jobbeschreibung rüberfaxen. …und einen Link zur Harpunenseite im Netz werde ich ihnen auch noch rüberschicken.

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Sicherheitskräfte an den großen Airports verdienen mittlerweile ganz auskömmlich. Das haben sie sich alles schön zusammengestreikt. In Frankfurt und München gibts mit allen Zulagen schon mehr wie ein junger Akademiker mit Zeitvertrag verdient. Vier Wochen Ausbildung und sie dürfen uns lustig in den Schritt greifen und unter den Armen rumfummeln. Warum nicht, so‘n bisschen Spaß bei der Arbeit.

Allerdings werden auch sie irgendwann durch Roboter und KI ersetzt werden. Mein Vorschlag: Die Grapscher und Fummler werden dann zu Altenpfleger umgeschult. Die Kommandos sind ja ähnlich: „Rechtes Bein hoch!“ „Machen Sie mal die Hose auf!“ „Umdrehen!“

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Paris ist die Stadt der Liebe, Köln steht für Dom und Karneval und Liverpool für die Beatles und Fußball. Wolfsburg jedoch, die Welthauptstadt der Dieselskandale, hat Kultstatus erreicht, weil dort mehrfach ICE-Züge durchrauschten, obwohl eigentlich ein Halt geplant war. Die Lokführer sahen aber keinen wirklichen Grund, dort die Fahrt nach Berlin zu unterbrechen.
Westerland wird auch oft in der Presse erwähnt, aber – und das ist gut so – aus an-deren Gründen. Die Lokführer, die zwischen Altona und Sylt pendeln, müssen aufs Grundgesetz schwören, dass, wenn sie mal versehentlich einen Bahnhof durchfahren wollen, sie sich doch bitte gerne St.Michel, Meldorf, Wilster oder irgend eine andere Marschbahn-Klitsche auswählen mögen, aber bitte nicht Westerland!!!

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Ach ja, die Bahn: Die Begriffe „Kundendienst“, „Komfort“ „Pünktlichkeit“, „Luxus“ und „Sauberkeit“ wurden ja von der Bahn erfunden – damals. Ehrlich! Behaupte ich jetzt einmal.
Als ich im vergangenen Jahrhundert bei der Bundesbahn gearbeitet habe, fielen noch folgende Sätze: „Nein, dieser Zug führt keine 3. Klasse.“ Oder: „Ja, es befinden sich Toiletten im Zug“. Dann: „In Hannover haben Sie bereits nach zwei Stunden Anschluss. Sie können sich aber in der Zwischenzeit in der Bahnhofsmission aufwärmen“. Mein Lieblingssatz war: „Wenn Sie Ihren Oheim vom Zug abholen wollen, benötigen Sie eine Bahnsteigkarte…“

Neulich hörte ich folgende Lautsprecherdurchsage: „Der Zug um 7.22 Uhr fällt aus, da der Lokführer verschlafen hat.“ Immerhin: Er lebt!

Nicht korrekt war folgende Vereinfa-chung: „Wenn Sie drei Kinder oder mehr haben, bekommen Sie eine Fahrpreisermäßigung für kinderreiche Familien, den Karnickelpass…“


Geschrieben von: Redaktion / veröffentlicht am: 07.03.2025
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