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Sanierung rückt erstmals realistisch in Sicht

Bis zu 20 Millionen für Hörnumer Hafen

Foto: Sylt Marketing

Hörnum. Seit rund zwanzig Jahren wird über die Zukunft des Hörnumer Hafens diskutiert. Der einst vom Bund betriebene Nothafen ist für seine ursprünglichen Aufgaben nicht mehr erforderlich und weist inzwischen gravierende Bauschäden auf. Risse in den Molen, marode Kaianlagen und gesperrte Bereiche machen einen großen Teil des Hafens unbenutzbar. Die Instandsetzung wird auf rund 45 bis 50 Millionen Euro geschätzt.
Unter der Obhut der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung durfte der Bund keine Mittel mehr in die Unterhaltung des Hafens investieren, sodass die Substanz weiter verfiel. Mehrfach bot der Bund den Hafen Land, Kreis und Gemeinde zum Kauf und Weiterbetrieb an. Während Land und Kreis eine Übernahme ablehnten, bekundete die Gemeinde Hörnum früh Interesse und begann – unterstützt durch Bundesmittel – mit ersten Planungen. Bisher scheiterte der Eigentumsübergang jedoch an der Frage der Kostenbeteiligung und an fehlenden Nachweisen zur Wirtschaftlichkeit.

Nun zeichnet sich eine deutliche Wende ab. Der Bund plant, den Hafen unentgeltlich an die Gemeinde Hörnum zu übertragen. Gleichzeitig liegt inzwischen die schriftliche Bestätigung des Landes Schleswig-Holstein vor, sich mit bis zu 20 Millionen Euro an der Sanierung zu beteiligen. Zusammen mit der Zusage des Bundes, 50 Prozent der Kosten zu übernehmen, könnten so bis zu 80 bis 90 Prozent der Investitionen gedeckt sein. Für die Gemeinde bliebe ein Eigenanteil von schätzungsweise fünf bis zehn Millionen Euro, der nach aktueller Einschätzung tragbar erscheint. Damit rückt auch die Zustimmung des Kreises zur Übernahme in greifbare Nähe.
Die Gemeindevertretung hat mit einem einstimmigen Grundsatzbeschluss bereits bekräftigt, den Hafen übernehmen zu wollen. Als nächste Schritte müssen die Wirtschaftlichkeitsanalysen vertieft und mit konkreten Zahlen unterlegt werden. Zudem sind Vertragsentwürfe mit Bund und Land sowie detaillierte Fördermittelanträge vorzubereiten.

Parallel laufen die fachlichen Planungen weiter: Eine Generalplanung für die Sanierung und Modernisierung wurde an das Ingenieurbüro Inros Lackner vergeben, und die Arbeiten zur Baugrundaufschließung haben begonnen. Neben der grundlegenden Instandsetzung der Hafenanlagen sollen künftig auch neue Aufenthaltsbereiche, gastronomische Angebote und öffentliche Begegnungsräume entstehen.

Mit den zugesagten Fördermitteln und dem geplanten Eigentumsübergang rückt die jahrelang stockende Sanierung erstmals in eine realistische Nähe. Der marode Hafen Hörnum könnte damit langfristig gesichert und zugleich weiterentwickelt werden – ein bedeutender Schritt für die südlichste Gemeinde Sylts.


Geschrieben von: Redaktion / veröffentlicht am: 02.12.2025
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