Upcycling-Projekt von Jan Junge und Matis Franzen:
Sitzgelegenheit mit Geschichte
Foto:
Ulrike Bergmann
Keitum. Ein Stück Westerländer Technikgeschichte hat am Keitumer Kliff ein neues Zuhause gefunden. Die massive Teakholzplatte, die einst als Hubschütztor den Wasserstand im Sielzug im Süden Westerlands regulierte, dient nun als robustes Picknickmöbel – ein Beispiel dafür, wie ausgediente Materialien durch kreative Köpfe ein zweites Leben erhalten können.
Initiiert wurde das Projekt von Straßen- und Tiefbauunternehmer Jan Junge und Tischler Matis Franzen, die bereits in der Vergangenheit gemeinsam zur Verschönerung des ehemaligen Thermengrundstücks beigetragen haben. Dort steht bereits eine von ihnen gestiftete Wendebank, deren Rückenlehne sich je nach Blickrichtung umklappen lässt. Für diese Arbeit hatte Franzen Holz einer Fichte verwendet, die in Kampen gefällt werden musste. Mit der neuen Picknick-Kombination entsteht nun ein weiteres Stück nachhaltiger Gestaltung. Die schwere Teakholzplatte wurde von Franzen zu Tisch- und Bankelementen umgearbeitet und ruht auf massiven Findlingen aus Junges Lagerbestand.
Das Projekt ist ein Paradebeispiel für gelungenes Upcycling: Material, das ursprünglich zur Entsorgung vorgesehen war, wird zu einem hochwertigen und langlebigen Produkt aufgewertet. Finanziert wurden die Tischlerarbeiten durch Spenden aus dem traditionellen Spendenschwein, das Junge alljährlich auf dem Sommerfest seines Unternehmens aufstellt. Anstelle von Gastgeschenken bittet er dort um Beiträge für Verschönerungen im Dorf – eine Geste, von der in diesem Fall viele profitieren. Spaziergänger und Radfahrer, die am Keitumer Kliff rasten, finden nun eine einladende und wetterfeste Sitzgelegenheit vor. Auch aus der Ortsvertretung wird das Engagement anerkannt. Die Initiative gilt als gelungenes Beispiel dafür, wie lokale Verbundenheit, Handwerkskunst und Nachhaltigkeit zusammenwirken können. Der Picknicktisch vereint Geschichte, Funktionalität und ein ausgeprägtes Traditionsbewusstsein – passend zu Keitum, das sich seit jeher auf seine außergewöhnliche Ortskultur stützt.
Geschrieben von: Redaktion / veröffentlicht am: 21.11.2025











