Rettungshundeteams trainieren den Ernstfall im Johanniter-Haus Westerland
Sylter- Mantrailing-Team
Foto:
Simone Bahnsen
Westerland. Am vergangenen Wochenende trafen sich zehn Rettungshundeführerinnen und -führer aus Schleswig-Holstein und Hamburg, um gemeinsam den Ernstfall einer Personensuche zu trainieren. Unter dem Titel „Taktisches Vorgehen bei der Suche nach Vermissten und Zusammenarbeit mit Einsatzkräften“ fand die zweitägige Übung im Johanniter-Haus im Wenningstedter Weg in Westerland auf Sylt statt.
Organisiert und geleitet wurde der Workshop vom Sylter Mantrailing Team Simone Bahnsen in Zusammenarbeit mit Peter Zimmer. Beide Trainer gestalteten die Ausbildung praxisnah und vermittelten wertvolle taktische und einsatzrelevante Inhalte rund um die Suche nach vermissten Personen.
Die Senioreneinrichtung mit ihren 55 Bewohnerinnen und Bewohnern ist das größte Seniorenheim der Insel – und wurde für zwei Tage zum spannenden Trainingsgelände für Mensch und Hund. Viele der Bewohnerinnen und Bewohner beteiligten sich begeistert an der Übung, einige übernahmen sogar die Rolle der „vermissten“ Personen. Die älteste Versteckperson war stolze 90 Jahre alt.
Ziel der Übung war es, unter möglichst realistischen Bedingungen einen Sucheinsatz zu simulieren. Nach ihrer Ankunft im Seniorenheim mussten die Hundeteams zunächst alle wichtigen Informationen zur vermissten Person beim Pflegepersonal – im Ernstfall wäre dies die Polizei – einholen: Alter, Geschlecht, Aussehen und andere Merkmale. Anschließend wurde ein passender Geruchsartikel, in Fachkreisen „Geruchsvorhalt“ genannt, sichergestellt – etwa ein Kleidungsstück oder Haare aus einer Bürste. Erst danach durfte der Hund zur Suche angesetzt werden.
Die „vermissten“ Personen hatten sich bereits längere Zeit zuvor versteckt und warteten an einem unbekannten Ort – teils im Gebäude, teils draußen im angrenzenden Wald oder Wohngebiet. Aufgabe der Hunde war es, die Spur (den „Trail“) der vermissten Person aufzunehmen und bis zum Ziel zu verfolgen.
Für die Seniorinnen und Senioren war es ein besonderes Highlight, als plötzlich ein Rettungshund mit seinem Hundeführer um die Ecke bog. Natürlich wurden die vierbeinigen Helfer für ihre erfolgreiche Arbeit ausgiebig mit Streicheleinheiten und Leckerlis belohnt.
Nach zwei intensiven Trainingstagen zogen die Teilnehmer ein durchweg positives Fazit: Alle Teams konnten wertvolle Erfahrungen und Selbstsicherheit für den Ernstfall gewinnen.
Ein besonderer Dank gilt der Leitung des Johanniter-Hauses in Westerland für das große Vertrauen und die Bereitstellung der Räumlichkeiten. „Wir haben uns während unserer Arbeit sehr wohlgefühlt und freuen uns, dass wir wiederkommen dürfen“, so das Organisationsteam. Solche Trainingseinheiten sind von großer Bedeutung – denn viele Einsätze der Rettungshundestaffeln führen tatsächlich in Senioreneinrichtungen.
Geschrieben von: Redaktion / veröffentlicht am: 14.11.2025











