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Die Manfred Degen Kolumne

Unten ist oben richtig #17/2025

Foto: Archiv

In Australien ist neulich ein Kulturstreit entbrannt: Wie sieht ein richtiges Hotdog aus? Mit Zwiebeln unter oder über der Wurst? Eine dänische Sachverständige wurde hinzugezogen und bestätigte, dass die Zwiebeln auf die Wurst gehören. Und dann – als Krönung – die Gurke.

Der Australier aber will die Zwiebeln unter die Wurst, da sie sonst runterfallen und der/die im Gehen Essende ausrutschen könnte. Ein Leser schrieb daraufhin, Zwiebeln oben seien da unten (Australien) richtig, weil in „Down Under“ ja quasi unten oben sei… oder umgekehrt.

Apropos Dänemark: Hier eine Meldung, nicht brandaktuell, aber unglaublich schön: Prinz Nikolai, an siebter Stelle der Thronfolge, ist nach dem Abitur Soldat geworden. „Ich will Teil von etwas sein, das größer ist als ich selbst“, so entnehmen wir der internationalen Presse. Nach zwei Monaten jedoch war Schluss und der gut aussehende Wikinger wurde Model – Catwalk statt Kaserne. Dior und Burberry statt Nato-Oliv. Die dänischen Royalisten waren verzweifelt. Doch wie sagt der Hotdog-Liebhaber? „Noch so‘n Würstchen mit ‘ner Zwiebel auf‘m Kopf“.

*

Alle paar Jahre rauscht die Meldung durch den Blätterwald, dass der Hindenburgdamm umbenannt werden soll. Den „Steigbügelhalter Hitlers“ so hervorzuheben, ginge ja gar nicht.
Da bin ich voll dafür – nur – wie soll der Damm denn zukünftig heißen: „Jürgen-Gosch-Damm?“ Das wäre doch eine schöne Variante. Oder „Sansibar-Damm.“

Um den Anforderungen der „Einfachen Sprache“ gerecht zu werden, müsste man ihn „Nach-Sylt-Damm“ benennen. Einfach nur „Sylt-Damm“ wäre auch schön, wegen der Gender-Gerechtigkeit müsste ich aber auf „Sylt-Dämmin“ bestehen.
Sehr gefallen würde mir auch: „Karl-Lagerfeld-Magistrale“. Damit würden wir international Furore machen. Sollten mal die Prokto- oder Urologen auf Sylt einen Kongress machen, können wir die Aufschüttung im Watt temporär wieder „Damm“ nennen.

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Martin Luther hat den feinen Spruch abgeliefert: „Ein Mann muss drei Dinge im Leben tun: Ein Haus bauen, einen Sohn zeugen und einen Baum pflanzen.“ Hmm. Das passt natürlich nicht mehr in die heutige, moderne Zeit. Wie wäre denn die korrekte Variante, in der die andere Hälfte der Menschheit vorkommt…?

„Eine Frau muss vier Töchter gebären, dem Mann bei der Scheidung das Haus aus den Rippen leiern und statt Baum pflanzen (Phallus-Symbol) lieber Rollrasen verlegen fürs Federball spielen oder für Qigong-Kurse“.

Nein, Haus bauen ist ein übler Trick der Bausparkassen-Mafia. Die sabbeln dich voll, du unterschreibst und zahlst dann drei Jahre lang nur für die Abschlussprämie, mit der sich die feinen Herren dann einen Sportwagen kaufen oder nachts die Puppen tanzen lassen. Und für die Hypotheken-Zinsen musst du ständig Überstunden machen. Und wenn du total schlapp nach Hause kommst, musst du noch die Dachrinne reinigen oder die Hecke schneiden. Geh‘ mir wech…

Immer wieder hört man diesen Spruch in der veränderten Form, dass Sohn zeugen durch Buch schreiben ersetzt wird. Auch dummes Zeug. Manch einer täte gut daran, einmal im Leben ein Buch zu lesen…


Geschrieben von: Manfred Degen / veröffentlicht am: 10.07.2025
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